Drohnen, GPS-gesteuerte Traktoren oder Sensoren in der Tierhaltung sind nur einige Beispiele, wie Bauern bereits jetzt Digitalisierung auf ihren Betrieben nutzen.
Eine jüngst durchgeführte Studie, der Digital Skills Barometer zeigt, dass knapp die Hälfte der befragten Landwirte (49 %) in der Gruppe der “digitalen Vorne-Dabei’s” angesiedelt ist. In der Gesamtbevölkerung sind es hingegen 31 % bzw. 36 % bei den Arbeitnehmern. Zu den “digitalen Mit-Dabei’s” zählen 36 % der befragten Bauern, 41 % der gesamten Bevölkerung und 41 % der Arbeitnehmer. Die dritte Gruppe sind die “digitalen Nachzügler”, denen nur 15 % der Landwirte, aber 28 % der Gesamtbevölkerung zugerechnet werden. Im Vergleich zu unselbständig Beschäftigten Arbeitnehmern finden sich somit verhältnismäßig viele Bauern unter den “Vorne Dabei’s” wieder, also jener Gruppe, deren digitale Kompetenzen besonders gut ausgebildet sind.
Digitale Kenntnisse nehmen mit dem Alter ab
Das vergleichsweise hohe digitale Wissen der Landwirte zeigt sich ebenso in den einzelnen Kompetenzbereichen. Bei “Problemlösung, Innovation und Weiterlernen”, “Kreation, Produktion und Publikation” oder etwa auch “Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit” gibt es für Bauern noch Nachholbedarf. Außerdem nehmen die digitalen Kenntnisse erwartungsgemäß mit steigendem Alter deutlich ab. Zum anderen bestehen auch zwischen den Geschlechtern punkto Digitalaffinität Abweichungen.
13 % der Bauern nutzen bereits KI
Ein Thema, das seit einigen Jahren besonders in aller Munde ist, ist Künstliche Intelligenz (KI). In der Landwirtschaft halten KI-basierte Lösungen immer mehr Einzug, wie zum Beispiel die automatische Bilderkennung bei der Unkrautbekämpfung oder Sensoren, die Geburten frühzeitig erkennen oder tierindividuelle Gesundheitsdaten liefern. 51 % der Bauern konnten die Wissensfragen rund um KI richtig beantworten, während die Gesamtbevölkerung nur 37 % und Arbeitnehmer 39 % erzielten. 13 % der Landwirte gaben zudem an, KI-basierte Lösungen regelmäßig zu nützen.
Drei Viertel der befragten Bauern hielten außerdem fest, dass ihre berufliche Tätigkeit von der Digitalisierung betroffen ist, bei Arbeitnehmern waren es 54 %. 59 % der Landwirte sehen Digitalisierung zudem als Chance.
Das Bewusstsein, dass es digitales Wissen für die Zukunft braucht, ist in der bäuerlichen Bevölkerung besonders stark verankert. 79 % der Bauern stimmen der Frage, ob sie digitale Kompetenzen benötigen, um ihre beruflichen Tätigkeiten erfüllen können, völlig oder eher zu. 77 % der Landwirte geben an, sich bewusst digitales Wissen anzueignen. Rund drei Viertel der befragten Bauern möchte außerdem mit den technologischen Entwicklungen Schritt halten.
Beim Digital Skills Barometer handelt es sich um die größte Umfrage zu digitalen Kompetenzen in Österreich. Dabei werden die Teilnehmer zu ihrem Wissen, ihrer Selbsteinschätzung und Technologieeinstellung sowie zu Weiterbildungsthemen befragt. Insgesamt haben an der Online-Studie 3.664 Österreicher teilgenommen. Erstmals fand eine spezielle Auswertung für die landwirtschaftliche Bevölkerung statt.
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