Schon von der Ferne ist ein neugebauter Stall auf der Anhöhe am Rand des Ortes Weißkirchen zu erkennen. Je näher man kommt, desto mehr Details fallen auf. Die Holzverkleidung ist gehobelt und gestrichen und aus den geöffneten Curtains blicken wiederkäuende Braunviehkühe, die in den Liegeboxen die Vorderbeine ausstrecken. Geht man um die Ecke vom Stall, erkennt man eine Statue vom heiligen Leonhard hinter Glas in der Stallfassade. „Die hat sich meine Mutter gewünscht“, erklärt der 39-jährige Betriebsleiter Markus Bichler mit einem Lächeln. „Optik war beim Stallbau sowohl meiner Mutter als auch mir ein Anliegen. Natürlich ohne die Funktionalität des Stalles negativ zu beeinflussen. Mir war es wichtig, Holz zu verbauen, denn Holz schafft ein warmes, freundliches Klima“, so der Steirer, während er durch den Personenschlupf im Gatter am Stalleingang zu den Kühen in den Wartebereich für den Melkroboter geht. Sein erster Blick wandert aber nach links zu den Liegeboxen.
Während in anderen Ställen die Randliegebox an einer Zwischenmauer abschließt, hat der Steirer nur einen 25 cm hohen Sockel betoniert und darüber zwei Eisenstangen montiert. So hat er eine bessere Übersicht über den Stall. Das Ziel war, von jedem Stallwinkel aus das ganze Geschehen im Stall beobachten zu können. „Aus diesem Grund habe ich das Büro mit Fenster so platziert, dass ich auf den Eingangsbereich vom Melkroboter und den Roboterarm schauen kann. Wenn Störungen auftreten, dann am Roboterarm. Hätte ich mein Büro oben auf den Melkroboter gebaut, hätte ich zwar eine gute Übersicht, aber das Wesentliche, das Melken am Roboter, wäre nicht zu sehen“, beschreibt der Steirer den Grund für diese Entscheidung.
Von Fehlern anderer lernen
Acht Jahre lang arbeitete der 39-jährige Markus Bichler als AMA-Kontrolleur. So sah er zahlreiche Ställe und stellte fest: Die neugebauten Ställe waren in ihrer Planung sehr ähnlich. Dinge, die schon vorher in keinem Stall funktionierten, wurden dennoch weiter geplant und gebaut.
Das erfahren Sie noch in diesem Beitrag:
- Punkte, auf die der Landwirt bei der Planung besonders geachtet hat
- die Finanzierung des Projektes
- Die Einmelkphase am Melkroboter
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