Emissionsarme Tierwohlställe: Erleichterung beim Stallbau?

Baugenehmigungen für Ställe mit Auslauf („Tierwohlställe“) waren bisher aufgrund fehlender Emissionsdaten schwer zu bekommen. Im Rahmen des SaLu_T-Projekts (Saubere Luft in der Tierproduktion) wurden Emissionsfaktoren in einem neuartigen Haltungssystem, dem „emissionsarmen Tierwohlstall“ (SaLu_T-Stall), untersucht. Das Projekt wurde von der steirischen HBLFA Raumberg-Gumpenstein durchgeführt. Das über zwei Jahre dauernde Projekt ergab, dass sich durch ein Bündel an Maßnahmen der Geruch und Ammoniakemissionen im SaLu_T-Stallkonzept um mehr als 80 % reduzieren lassen. Diese Erkenntnis sollte Schweinehaltern in Österreich und Deutschland den Weg zur Baugenehmigung von Tierwohlställen künftig erheblich erleichtern.

Folgende emissionsmindernden Maßnahmen werden im SaLu_T-Stall umgesetzt:

1. Kot-Harn-Trennung

Im emissionsarmen Tierwohl-Maststall ist der Auslauf in einen planbefestigten Fressbereich sowie einen perforierten Mistbereich unterteilt. Kunststoffroste begünstigen den Kotdurchtritt. Unter dem Ausscheidungsbereich befindet sich ein V‐förmig ausgestalteter Keller (10 % Gefälle zur Mitte hin) mit einem Unterflurschrapper sowie einer Harnrinne. Der Schrapper schiebt Kot und Harn mehrmals täglich ab. Der Harn fließt sofort in einen geschlossenen Behälter ab, Festmistanteile werden in einem Container gesammelt. Die rasche Trennung von Kot und Harn hat laut den Projektergebnissen ein Minderungspotenzial von bis zu 50 % für Ammoniakemissionen.