Von Karin Ch. TAFERNER, LANDWIRT Redakteurin
In dunkelgrünen Gummistiefeln geht Peter Haring schnellen Schrittes über den Hof. Schon von der Haustür aus hat er seine Kühe im Blick. Im überdachten Vorwartehof stehen rahmige Fleckviehkühe neben schwarz-weißen Holsteins und warten darauf, dass sich das Tor zum 2x10er-Swing-over-Melkstand öffnet. Auf dem Weg in den Melkstand wirft Haring einen Blick über die linke Schulter durch eine Glastür. Am Monitor an der Wand blinkt es rot. Haring bremst ein und öffnet die Tür. Das Brunsterkennungssystem hat angeschlagen. Es meldet in roten Buchstaben: Brünstige: 2. Mit einem Stift bedient er den Bildschirm, der ihm wenige Klicks später sagt, dass Kuh Nummer 62 und Kuh Nummer 35 besamt werden sollten. Das System zeigt ihm auch an, dass ihm bei Nummer 62 noch acht Stunden bleiben, um erfolgreich zu besamen, bei Kuh 35 nur noch sechs. Damit weiß Haring schon bevor er den Melkstand betritt, auf welche seiner 70 laktierenden Kühe er besonders achten muss. Zusätzlich zur Brunstmeldung hat der Landwirt am Bildschirm auch die Meldung bekommen, dass zwei Kühe mit niedriger Aktivität in der Herde sind. Es kann auf eine Erkrankung hindeuten, wenn Kühe mehr liegen. Daher wird er sich beim Melken auch diese beiden genauer anschauen. „Das Bunsterkennungssystem erleichtert mir die Arbeit vor allem mit der großen Herde enorm“, sagt Haring. Bereits vor drei Jahren kaufte er 50 Halsbänder, die seine Herde rund um die Uhr überwachen.
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