Vom Kalb in der Güllegrube bis zum Pferd im Morast – im Jahr 2023 wurden laut österreichischem Bundesfeuerwehrverband mehr als 7.000 Tiere aus misslichen Lagen gerettet. Tendenz steigend. Neben der „klassischen“ Katze auf dem Baum, nehmen aber vor allem die Rettungen von Großtieren zu. Mit der Masse des Tieres steigt aber auch das Gefahrenpotenzial für die Retter. Um gefährliche Situationen zu vermeiden und dem Tier bestmöglich zu helfen, ist die Zusammenarbeit von Landwirten, Tiermedizinern und den Einsatzkräften der Feuerwehr unabdingbar. Gerät ein Tier in eine Notlage, ist es meist der Tierhalter selbst, der zum Ersthelfer wird.
Beurteilung der Lage
Grundlage für alle nachfolgenden Schritte der Rettungskette ist die Einschätzung der Gesamtsituation. Dies geschieht vor der Verständigung des Tierarztes bzw. der Einsatzkräfte durch den Ersthelfer. Dazu ist es wichtig, schnellstmöglich Antworten auf folgende Fragen zu finden:
- Befindet sich das Tier in einer Gefahrenzone?
Güllegruben oder Tiefsilos stellen nicht nur eine Gefahr für das Tier sondern auch für die Retter dar. - In welcher Art von Notlage befindet sich das Tier?
Für die nachfolgende Rettungstechnik ist es entscheidend, ob das Tier feststeckt, eingeklemmt ist oder in einem Gewässer bzw. Behältnis schwimmt. - Wie lang befindet sich das Tier schon in dieser Notlage?
Vor allem für den Tierarzt kann die Angabe der Zeit sehr wichtig sein. - Wie ist der Allgemeinzustand des Tieres?
Informationen über Vorerkrankungen, sichtbare Verletzungen und den aktuellen Zustand des Tieres können den Rettungsweg beeinflussen. - Sind Personen verletzt?
Kommt ein Großtier zu Schaden, können durch das Körpergewicht des Tieres oder durch Austreten mit den Läufen Personen verletzt werden. - Gibt es Zufahrtsmöglichkeiten für die Feuerwehr?
Eine Feuerwehrzufahrt sollte mit einem LKW befahrbar sein und eine Durchfahrtshöhe von mindestens 4 m sowie eine Breite von mindestens 3,5 m aufweisen.
Das beinhaltet dieser Artikel noch:
- Hilfe anfordern
- Risikofaktor Tier
- So unterstützen Sie richtig
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