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Hallo Korbinian!
Wenn du wirklich trockenes Heu einlagerst, wird nichts/wenig passieren. Allerdings ist auch trockenes Heu noch etwas mikrobiell aktiv und deshalb kann es sein, dass du “braune” Stellen im Heu haben kannst – da wird der Zucker karamellisiert durch die Wärmeentwicklung. Ist ein Nährstoffverlust, aber wenn es nicht schimmelt noch ok – aber nichts für melkende Kühe oder Pferde.
Wenn zu viel Wasser in deinem Erntegut enthalten ist, wird es warm/heiß mit bekannten Folgen. Bei uns in der Gegend gab es früher “Heutürme” (in der Mitte ein Kanal für ein Lüftergebläse). Wenn zu schweres Heu eingefahren wurde, sind die auch schon mal abgebrannt bzw. es war immer Feuergefahr im Spiel. Sobald die nassen Heuschichten Luft bekommen haben, sind die auch Monate nach dem Einlagern in Feuer aufgegangen – sehr schnell!
Bei Heulage wirds von Haus aus kritischer, weil du für eine stabile Lagerung zu viel Wasser im Erntegut hast. Da wirst du dich an die Vorschubempfehlungen bei der Futterentnahme halten müssen, wenn dir die Heulage nicht verschimmeln soll – mind. 2 Meter pro Woche. Wenn du weniger entnimmst, wird der Verderb ein Dauerthema.
Das klingt wahrscheinlich alles wenig praxistauglich für dich, weil dein Silo nur 17 m hoch ist und in 8 Wochen leer sein müsste! Alternativ müsstest du Unmengen an Konservierungsmittel dazu dosieren beim Silofüllen, damit das Futter stabil/steril ist (ähnlich wie Wurst die nicht im Kühlschrank gelagert werden muss).
Zudem unterschätze nicht den Funkenflug beim Einlagern – z. B. mit einem Gebläse. Da reichen ein paar Steine um Funkenflug in den Silo zu bringen. Auch dazu gab es schon zu viele Feuerwehreinsätze.
FAZIT:
Ich habe einen Silo und möchte ihn nutzen ist ein nachvollziehbarer Gedanke. Das Ganze ist aber ein Spiel mit dem Feuer im wahrsten Sinne des Wortes. Da schläft man ruhiger, wenn man z. B. Gärheuballen presst.
Schöne Grüße
Matthias Lins