Warum wird gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) nicht geimpft?
Das MKS-Virus hat sieben verschiedene Serotypen und entwickelt sich ständig weiter. Deshalb ist es schwierig, universell und langfristig wirksame Impfstoffe zu entwickeln. Meistens wirkt ein Impfstoff nur gegen einen der sieben Serotypen und muss alle vier bis sechs Wochen aufgefrischt werden. Mit MKS infizierte Tiere werden in Ländern, die zuvor frei von MKS waren, ausnahmslos gekeult. MKS ist eine hochansteckende Krankheit, die direkt und indirekt übertragen werden kann. Bei einer Infektion mit MKS ist innerhalb kürzester Zeit die ganze Herde betroffen. Auch nach einer Impfung werden weiterhin sehr große Mengen an Virus ausgeschieden und das Risiko, weitere Tiere anzustecken und das Virus weiterzuverbreiten, ist immens. Sollten Tiere die Infektion mit MKS überleben, können sie das Virus auch dann noch ausscheiden und weiterverbreiten, wenn sie genesen sind. Da die Krankheit in zuvor MKS-freien Ländern wieder ausgerottet werden soll, ist es nicht möglich, dieses Risiko einzugehen.
Ich betreibe Urlaub am Bauernhof: Wie kann ich meine Tiere schützen?
Es ist wichtig, den Gästen die vorbeugenden MKS-Vorsichtsmaßnahmen ganz klar und einfach zu kommunizieren und an die gemeinsame Verantwortung für die Tiere zu appellieren. Auch die Kinder verstehen, dass man momentan besonders aufpassen muss, damit die Tiere nicht krank werden. Biosicherheit ist hier das Gebot der Stunde. Tiere sollen nicht angegriffen oder gefüttert werden. Wecken Sie dafür das Verständnis. Sollten Veranstaltungen oder Exkursionen am Hof geplant sein, so gibt es dazu derzeit keine Verbote, jedoch sollten unbedingt die Sicherheitsbedingungen eingehalten und Ställe gemieden werden.
Mein Bio-Betrieb befindet sich in der Sperrzone. Muss ich meine Tiere weiden?
Betriebe in der Überwachungszone bzw. weiteren Sperrzone können grundsätzlich empfängliche Tiere auf die Weide schicken. In der Überwachungszone bzw. weiteren Sperrzone muss sichergestellt sein, dass sie keinen Kontakt mit anderen gehaltenen empfänglichen Tieren haben und bestmöglich vor dem Kontakt mit wildlebenden empfänglichen Tieren geschützt sind.
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