BioAcker und GrünlandHitze, Hagel, Regen: Rekord-Schäden in der Landwirtschaft

Hitze, Hagel, Regen: Rekord-Schäden in der Landwirtschaft

In Gramatneusiedl schädigte der Hagel am 16. August diesen Zuckerrüben-Bestand schwer. Die Hagelversicherung schätzte den Schaden auf 28 %.
Quelle: Weninger

Unsere Gefühle und Erfahrungen wurden nun wissenschaftlich bestätigt: der Sommer 2024 war der zweitwärmste Sommer der Messgeschichte in Österreich – in Ostösterreich sogar der wärmste. Vor allem in den Landeshauptstädten wurden doppelt so viele Hitzetage mit mindestens 30 Grad gemessen wie in einem durchschnittlichen Sommer zwischen 1991-2020.

Einige Wetterstationen der GeoSphere Austria (vormals ZAMG) verzeichneten zudem neue Rekorde bei der Anzahl an Tropennächten. Darunter fallen Nächte, an denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt. In Wien wurden bis Ende August 44 Tropennächte gemessen, in Eisenstadt 25, in Graz und St. Pölten 11. Marc Olefs, Leiter der Abteilung Klimaforschung an der Geosphere Austria, sagt: „Die Erde erwärmt sich immer schneller – derzeit mit einer Geschwindigkeit von umgerechnet 13 Hiroshima Atombomben pro Sekunde.“

Schäden in der Landwirtschaft
Quelle: Österreichische Hagelversicherung

250 Millionen Euro Schaden

Der Sommer 2024 brachte um 13 % weniger Niederschlag als ein durchschnittlicher Sommer. „Wir beobachten, dass die Starkregenfälle deutlich mehr werden“, sagt Olefs. Am 17. August regnete es beispielsweise an der Wetterstation Wien Hohe Warte 94 Liter pro Quadratmeter in nur einer Stunde – die bislang höchste jemals gemessene Regenmenge an diesem Standort.

Der wärmste Februar und März der Messgeschichte führten heuer dazu, dass der Vegetationsbeginn um bis zu einen Monat früher war. Schwere Frostschäden – vor allem im Obst- und Weinbau – im kalten April waren die Folge. Ab Mai schädigten Hagel, Sturm und Starkregen landwirtschaftliche Kulturen über alle Bundesländer hinweg. „Der Gesamtschaden in der Landwirtschaft beträgt vorläufig rund 250 Millionen Euro“, lässt Magdalena Hofer von der Hagelversicherung wissen. 150 Millionen Euro davon entfallen auf Dürreschäden, 40 Mio. Euro auf das Risiko Hagel und 60 Mio. Euro auf das Risiko Frost. Bleibt zu hoffen, dass die Wetterkapriolen im heurigen Sommer überstanden sind und für die Bauern ein ruhigerer Herbst startet.

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