Schafe und ZiegenZiegeKlauenpflege mit Aufzug

Klauenpflege mit Aufzug

Christian Pichlmanns selbst gebauter Ziegenklauenpflegestand kann dank der Räder und der zwei abnehmbaren Transportgriffe einfach per Achse überstellt werden.
Quelle: Konrad Liebchen

Christian und Renate Pichlmann bewirtschaften ihren Bio-Bauernhof in Stötten bei Roitham in Oberösterreich. Am Nebenerwerbsbetrieb stehen 50 Saanenziegen samt Nachzucht. Ehefrau Renate und Tochter Katrin kümmern sich ums Melken und die Direktvermarktung der Milch, während Christian hauptberuflich in der Papierfabrik Laakirchen arbeitet. Die Klauen seiner Ziegen schneidet der Bauer zwei bis dreimal jährlich. Früher hat er diese Arbeit kniend im Melkstand erledigt. Das war mühsam und aufreibend. Mit diesem Stand, gebaut von Freund Hermann Fischereder, ist die Klauenpflege nun wesentlich einfacher und komfortabler für ihn geworden.

Einfache Funktion

Christian fasst eine Saanenziege am Halsband. Er führt das Tier von hinten an den Stand heran und schiebt es in die Box hinein. Dort wird die Ziege in einem einfachen Halsrahmen-Fressgitter eingesperrt, indem die zwei Fangbügel von links und rechts zusammengezogen und mittels Kette gesperrt werden. Das fixierte Tier befindet sich jetzt noch auf Bodenniveau. Dann wird die Box mit dem Tier mit der Elektroseilwinde auf Knopfdruck etwa einen Meter hochgezogen. Nun kann der Klauenpfleger bequem, seitlich oder hinter dem Tier stehend, in angenehmer Arbeitshöhe mit dem Ausschneiden beginnen. Seitliche Klapphebel werden geöffnet, um gut an die Vorderbeine zu gelangen, die Hinterextremitäten werden abwechselnd nach hinten hinausgezogen, um das Bein gut halten und die Klauen einkürzen zu können. Falls nötig, werden auch Boli oder Medikamente in diesem Zuge verabreicht.

Standdetails

Der Grundrahmen aus Winkeleisen (Kantenmaß 3 cm) wurde 43,5 cm breit und 90 cm lang ausgeführt. Gelegentlich stehen größere Tiere eventuell mit einem Bein außerhalb des Stands oder bei aufgezogener Box treten sie hinten ins Leere. Für große Ziegen könnte daher der Grundrahmen 10 bis 15 cm länger ausgeführt werden, also eventuell 100 bis 105 cm statt 90 cm. Die Gurte und der Halsrahmen fixieren das Tier aber dennoch stabil. Auf dem Bodenrahmen sitzen in den Ecken vier rechteckige Kantprofilrohre mit 50 x 30 mm, die 2 m hoch sind. Den Abschluss nach oben bildet wieder der gleiche Rahmen wie unten im Boden, nur dass oben drauf noch eine 22 cm hohe Tragkonstruktion für die Elektroseilwinde angebracht wurde (siehe Bild 2). Diese Elektrobaumarktwinde, oben fix verschraubt, zieht mit Seil und Haken den Kasten hoch, der in den beschriebenen rechteckigen Kubus hineingebaut wurde. Vier 90 cm hohe Formrohre, die ebenfalls wieder mit Winkeleisen zu einem Kasten verschweißt wurden, bilden den Ziegenkäfig bzw. Kasten im Inneren des Standes. Die Profilkantrohre dieses Fangkäfigs messen etwa 60 x 40 mm und laufen dabei über die Rahmenrohre des großen Gesamtrahmens. Die Fotos zeigen weitere wichtige Details, um sich den Stand selbst nachzubauen. Als Boden dienen einfache Bretter. Der Stand verfügt über zwei abnehmbare Transportgriffe, klappbare Seitenbegrenzungen für eine bessere Zugänglichkeit der Vorderextremitäten, Haltegurte und zwei Transporträder.

Christian Pichlmann ist heilfroh über diesen Klauenstand und rät anderen Berufskollegen dazu, sich auch so etwas zu bauen.

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