KommentarKlimakommunismus: Voll daneben

Klimakommunismus: Voll daneben

Tagsüber bei den Schäden anpacken, nachts weinen. Die jüngste Hochwasserkatastrophe hat auch die Landwirtschaft schwer getroffen.

Bäuerliche Betriebe in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark konnten dem Anstieg der Wasserpegel nur hilflos zusehen. Zu hunderten ertranken Rinder, Schweine, Hühner und Puten, soffen Äcker, Wiesen und Obstplantagen ab. Ein Bild, das auch der Süden Deutschlands schmerzvoll kennt. In Bayern und Baden-Württemberg hatten sich im Juni vergleichbar dramatische Szenen abgespielt. Und obwohl viele Bäuerinnen und Bauern selbst zu den Opfern der Flut gehörten: Sie packten mit an, wo immer es Hilfe brauchte. So wie tausende andere ehrenamtliche Helfenden. Ihnen allen gilt mein größter Dank.

Aber machen wir uns nichts vor. Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser – oder vor der Dürre, vor dem Hagel, vor dem Windwurf, vor dem Waldbrand. Die Versicherungswirtschaft gießt den immer stärker werdenden Fingerabdruck der Wetterkapriolen in nackte Zahlen. Vor 20 Jahren lagen die Unwetterschäden in Österreich bei 400 Millionen Euro im Jahr. Vergangenes Jahr war es eine Milliarde, heuer sind es bereits zwei Milliarden. Deutschlands Versicherungen rechnen für 2024 mit mindestens sieben Milliarden Euro Schäden durch Extremwetterereignisse.

Es besteht dringender Handlungsbedarf beim Klimaschutz. Für jetzige und künftige Bundesregierungen. Egal aus welcher koalitionären Farbenlehre. Wer als Politiker oder Bürger noch immer den menschengemachten Klimawandel als „Panikmache“ und „Klimakommunismus“ belächelt oder gar leugnet, „weil sich‘s Klima immer schon gewandelt hat“, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Bis dahin gilt: Der Weg aus dem Tränental heraus führt über Mut und Zuversicht – erst recht bei Katastrophen und Schicksalsschlägen. Treffend bringt es der italienische Liedermacher Antonello Venditti auf den Punkt. In seinem Lied „Che fantastica storia è la vita“ („Was für eine fantastische Geschichte ist das Leben“) formuliert er: „Und wenn ich denke, es ist alles aus und vorbei. Genau dann beginnt der Aufstieg.“

Wie lautet Ihre Meinung?
Schreiben Sie mir gerne: christoph.gruber@landwirt-media.com

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