Schafe und ZiegenZiegeMit Bio-Ziegen in den Vollerwerb

Mit Bio-Ziegen in den Vollerwerb

Manfred und Bettina Penninger mit Ziege Lara
Manfred und Bettina Penninger mit Ziege Lara
Quelle: LANDWIRT bio

Aufmerksam, anhänglich und manchmal auch sehr fordernd seien sie. Wenn Bettina Penninger über ihre Ziegen spricht, gerät die Bio-Bäuerin ins Schwärmen. „Sie wollen überall mit hin
und sind gleichzeitig sehr schreckhaft. Wenn im Melkstand eine Jacke hängt, kommt keine rein“, lacht sie. Bettina und Manfred Penninger aus Eitzing in Oberösterreich halten 152 Bio-Milchziegen. Als die beiden gelernten Buchhalter 2010 den Betrieb übernahmen, suchten sie nach Möglichkeiten, den Hof im Vollerwerb zu führen. „Bei 13 Hektar Betriebsgröße werden
Ziegen relativ schnell ein Thema“, erklärt Manfred Penninger. Dazu wurde die Scheune so umgebaut und erweitert, dass 152 Mutterziegen, Jungtiere und Böcke Platz finden. Der Umbau kostete damals gerade einmal 200.000 Euro. „Melkstand, Futterband und Aufstallung haben wir zum Großteil selbst gebaut – das meiste ist aus Holz“, erklärt der Ziegenhalter die günstigen Baukosten. Ausgelegt wäre der Stall sogar auf 300 Ziegen, wie Manfred Penninger erklärt. „Heute sehen wir, dass 150 Ziegen für den Vollerwerb ausreichen.“

Als Zielgröße definieren die beiden einen jährlichen Deckungsbeitrag von mindestens 60.000 Euro. Dieser Betrag soll mindestens übrigbleiben, wenn von den Betriebserlösen und Förderungen die variablen Kosten, Sozialversicherungsbeiträge und Steuern abgezogen werden. Mit diesen mind. 60.000 Euro sollen der Privatverbrauch, der Fuhrpark und der jährliche Investitionsbedarf gedeckt werden (Tab.). Den Investitionsbedarf kalkuliert Penninger mit 25.000 Euro jährlich: „Diesen Betrag setze ich an, damit der Betrieb langfristig nicht an Substanz verliert.“
Tatsächlich überspringen Bettina und Manfred Penninger den definierten Mindest-Deckungsbeitrag. „Wir schaffen mit den 150 Ziegen etwas mehr als 70.000 Euro Deckungsbeitrag. Das ist genug für den Vollerwerb“, rechnet der gelernte Buchhalter vor. Den Stall auf 300 Milchziegen aufzufüllen mache für die beiden daher keinen Sinn. „Das würde mehr Arbeit und weniger Betreuungszeit pro Tier bedeuten, außerdem würden wir damit jemand anderen den Arbeitsplatz wegnehmen“, erklärt Manfred Penninger.

Deckungsbeitragsaufstellung
Tab.: Notwendiger Deckungsbeitrag
für 4-köpfige Familie
Quelle: Penninger

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • Wie viel Milch kann aus Bio-Ziegen erwirtschaftet werden
  • Die Nachfrage nach Bio-Ziegen steigt
  • Die Fütterung der Ziegen
  • Auszeichnung zur schönsten Ziege Österreichs

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