BioNachfrage nach Bio steigt

Nachfrage nach Bio steigt

Ein Standbein der steirischen Bio-Landwirtschaft sind die Bio-Modellregionen.
Quelle: Böck

Nach zwei Jahren mit zurückhaltendem Absatz steigt die Nachfrage nach Bioprodukten spürbar an. Besonders Biomilch, Biomais und Biosoja verzeichnen eine starke Nachfrage. Auch bei Fleisch, Geflügel und Faschiertem ist leichtes Wachstum zu erkennen. Im Lebensmittelhandel stieg der Bioanteil im 1. Halbjahr 2024 auf 11,5 %, gegenüber 11 % im Jahr 2023.

Bio-Gemüse im Aufwind

„Die Marktchancen für den Bio-Gemüsebau sind intakt“, betont Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark. Besonders der kleinstrukturierte Gemüseanbau, auch Marktgärtnerei genannt, bietet kleinen Betrieben neue Perspektiven. Wintergemüseanbau wird ebenfalls beliebter. Um diese Trends zu unterstützen, haben Landwirtschaftskammer und Bio Ernte Steiermark die Bio-Gemüseberatung und Praxisversuche im Ackerbau ausgebaut. Bis 2028 soll die biologische Anbaufläche in der Steiermark von 25 % auf 30 % wachsen.

Bio-Modellregionen Graz

Ein weiteres Standbein der steirischen Bio-Landwirtschaft sind die Bio-Modellregionen. Diese regionalen Netzwerke fördern den Absatz von Bioprodukten direkt in der Umgebung. „Bioprodukte aus der Nähe erreichen so die Verbraucher schneller und einfacher“, erklärt Thomas Gschier, Obmann von Bio Ernte Steiermark. Aktuell entstehen Modellregionen in Graz, Vulkanland, Schilcherland, Almenland und Murau. Sie stärken die regionale Bio-Vermarktung und machen Bio sichtbarer, etwa durch Genussformate oder Stammtische. Die Modellregion Graz ist bereits ein Vorzeigebeispiel. Mit dem 2023 eröffneten Bionah-Hofladen in Grottenhof bieten über 80 Bio-Betriebe aus der Umgebung ein vielfältiges Sortiment. Geschäftsführer Ferdinand Köberl kündigte weitere Projekte an, darunter Abholstationen für regionale Bio-Produkte in Kooperation mit Firmen.

Zwei Standbeine

Biobäuerin Karin Forcher zeigt, wie vielseitige Vermarktung funktioniert. Sie verkauft Bio-Hühner sowohl über den Lebensmitteleinzelhandel als auch direkt. Als Mitgestalterin des Bionah-Hofladens nutzt sie die Vorteile eines stabilen Netzwerks. „Wer von der Landwirtschaft leben möchte, muss mutig und flexibel sein“, sagt Forcher.

Neue Förderungen ab 2025

Mit 25 % biologisch bewirtschafteter Fläche ist die Steiermark eine der führenden Bio-Regionen Europas. Um diese Vorreiterrolle auszubauen, hat die Politik neue Anreize geschaffen. Ab 2025 profitieren Bio-Betriebe von verbesserten Rahmenbedingungen im Agrarumweltprogramm ÖPUL. Dazu gehören ein Transaktionskosten-Zuschuss, ein Zuschlag für Kreislaufwirtschaft und Vereinfachungen im Antragsverfahren. „Diese Maßnahmen schaffen die Voraussetzungen, um unsere Bio-Erfolgsgeschichte fortzusetzen“, so Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer.

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