Um mindestens 40 Euro höher als noch vor einem Jahr sind aktuell die Futterkosten pro Bio-Mastschwein. Zwar haben Vermarkter in Deutschland und Österreich im Herbst reagiert und höhere Preise durchgesetzt, die gesamte Teuerung wird damit aber meist nicht kompensiert. Daher gilt es nun, Kosten zu sparen. Wo sind die Stellschrauben in der Bio-Mast?
Schlachtgewicht überdenken
Zu Zeiten, in denen die Ferkelkosten den größten Kostenblock ausmachten, war es durchaus sinnvoll, die Schweine schwerer zu mästen. Mit Zunahme der Futterkosten spricht nun aber die ungünstige Futterverwertung zum Ende der Mast gegen schwere Schweine. Manche Abnehmer akzeptieren Mastschweine bis 160 kg Lebendgewicht ohne Abzüge. Allerdings ist hier in den letzten Wochen bereits eine Futterverwertung von ca. 4,3:1 zu erwarten. Für ein Kilo zusätzliches Schlachtgewicht verbraucht das Schwein in diesem Gewichtssegment 5,5 kg Futter (78 % Ausschlachtung), bei Futterkosten von mindestens 65 Cent/kg sind das ca. 3,50 Euro Grenzkosten. Dem gegenüber steht zwar meist ein etwas höherer zusätzlicher Erlös, allerdings wird dieser Vorsprung mit fortschreitendem Gewicht und sinkendem Muskelfleischanteil geringer. Für den Deckungsbeitrag pro Mastplatz sind etwas geringere Schlachtgewichte sinnvoller, weil mit neuen Ferkeln rasch gute Zunahmen mit effizientem Futterverbrauch erreicht werden. Damit steigt auch die Umtriebsrate. Schweine erreichen das volle Wachstumspotenzial mit ca. 60 kg Lebendgewicht, ab 90 kg reduzieren sich die täglichen Zunahmen wieder, die Futterverwertung hingegen steigt.
Was dieser Artikel noch bereithält:
- Abteil für Nachzügler
- Phasenfütterung flexibel gestalten
- Alternativ füttern
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