Schweinedusche gegen Hitzestress

Den Kopf nach oben, den Rüssel in der Luft dem kühlen Nass entgegengestreckt. Dann raus aus der Dusche, schütteln und sich genüsslich an der Buchtenwand scheuern… Das ist nicht nur notwendige Kühlung, sondern auch (Sau-)Wohlbefinden. Eine Dusche im Auslauf entspricht zwar nicht dem natürlichen Suhl-Verhalten im Schlamm, sie ermöglicht den Tieren jedoch, ihre Körpertemperatur aktiv zu regulieren sowie Körperpflege und Komfortverhalten auszuleben.

Aber wie sehr werden Duschen von Schweinen überhaupt genutzt? Welche Aktivierungsdauer ist geeignet, um optimal zu kühlen und dabei nicht übermäßig Wasser zu verbrauchen? Und wie sieht es mit der Sauberkeit in den Buchten aus? Um das herauszufinden, haben wir – Nutztierwissenschaftlerinnen der Universität für Bodenkultur Wien – uns auf Bio-Betrieben, die Duschen im Auslauf anbieten, genau umgesehen.

Duschen im Auslauf

Im Projekt POWER untersuchten wir gemeinsam mit Kollegen aus ganz Europa, wie man befestigte Ausläufe für Bio-Mastschweine verbessern kann. Ausläufe sollen einerseits den hohen Ansprüchen der Bio-Standards an das Tierwohl gerecht werden, andererseits soll die Umwelt nicht durch großflächige Verschmutzung und damit verbundene Emissionen belastet werden. Im Auslauf können Duschen angebracht sein, die den Schweinen Abkühlung an heißen Sommertagen verschaffen. Wir haben auf drei Bio-Mastbetrieben in Österreich und der Schweiz Versuche zu Duschen über dem Ausscheidungsbereich mit verschiedenen Aktivierungszeiten (10 oder 30 Minuten pro Stunde) durchgeführt. Neben physiologischen Zeichen von Hitzebelastung (erhöhte Atemfrequenz, Hauttemperatur), wurden vor allem Verhaltensweisen wie die Nutzung der Duschen, Aktivität, Liegeposition, aber auch Interaktion mit der Dusche erfasst. Zusätzlich beurteilten wir die Verschmutzung der Schweine und der Bucht.

Kurze Brause zum Abkühlen

Wir konnten zeigen, dass Schweine mit Dusche im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Dusche aktiver waren und weniger in Seitenlage gelegen sind.