Die Landwirte in Bayern erreichten heuer im Schnitt Triticaleerträge in der Höhe von 63 dt/ ha. Das ist um rund 3 dt/ha mehr als das Zehnjahresmittel. Im Vergleich erzielten die konventionellen Betriebe alleine etwa 67 dt/ha. In Bayern stand heuer auf rund 63.600 ha Wintertriticale zur Körnernutzung und damit geringfügig weniger als im Vorjahr. Die Triticalefläche zur Erzeugung von Ganzpflanzensilage hat dagegen leicht zugenommen. Sie betrug 23.000 ha. Der Anbau von Sommertriticale ist mit 1.500 ha hingegen gering. So wie in den letzten drei Jahren war der Krankheitsdruck auch dieses Jahr meist niedrig und auch Lager war nur vereinzelt ein Problem. Dies hatte zur Folge, dass in den Landessortenversuchen (LSV) heuer in den Intensivvarianten (Stufe 2) im Mittel nur 5 dt/ha bzw. 5 % mehr geerntet wurden als in der extensiven Stufe 1. Diese wurde ohne Fungizide und nicht/kaum mit Wachstumsreglern behandelt. Aufgrund des geringen Ertragsunterschieds war die Intensitätssteigerung, wie auch in den drei Jahren zuvor, an allen LSV-Orten unwirtschaftlich. Der Berechnung liegen ein Triticalepreis von 14,80 Euro/dt sowie Kosten von 19,50 Euro/ha für den überbetrieblichen Pflanzenschutzmitteleinsatz zugrunde. Bei feuchtwarmer Witterung zur Blüte, in Kombination mit der Vorfrucht Mais, kann eine Ährenbehandlung gegen Fusarium zur Senkung des Toxinrisikos sinnvoll sein. In Jahren mit hohem Krankheits- und Lagerdruck ist die Intensitätssteigerung dagegen durchaus wirtschaftlich. Dies zeigte sich in den Versuchen 2015 und 2016. Damals lagen die Mehrerträge bei rund 20 %. Dies zeigt wieder einmal, dass eine sorgfältige Bestandsbeobachtung und die Anpassung der Behandlungen an das aktuelle Befallsgeschehen die Wirtschaftlichkeit erheblich beeinflussen.
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