Das Umweltinstitut München und das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL) setzen sich dafür ein, dass die EU-Zulassung für den Herbizidwirkstoff Pendimethalin Ende November 2024 ausläuft. Im September hatte die EU-Kommission jedoch eine „technische Verlängerung“ der Zulassung um zwei Jahre beschlossen, da die zuständigen Behörden die Risikobewertung nicht rechtzeitig abgeschlossen hätten. Nun haben die beiden Organisationen bei der Kommission einen Antrag auf Überprüfung dieser Entscheidung gestellt.
Kritik an Gefahrenpotenzial
Nach Angaben von Umweltinstitut und BEL steht Pendimethalin auf der EU-Liste der Stoffe, die wegen ihrer Gefährlichkeit durch weniger giftige Alternativen ersetzt werden sollen. In der EU gilt es als potenziell schädlich für das ungeborene Kind und sehr giftig für Wasserorganismen. In den USA stuft die Umweltbehörde den Wirkstoff zudem als „möglicherweise krebserregend für Menschen“ ein. Laut den beiden Organisationen wurden 2023 in Deutschland rund 665 Tonnen Pendimethalin-haltiger Pflanzenschutzmittel verkauft.
Risiken für den Ökolandbau
Ökoanbauverbände fordern seit Langem ein Verbot von Pendimethalin. Der Wirkstoff könne aufgrund seiner hohen Flüchtigkeit auch Biofelder in größerer Entfernung verunreinigen. Ein Vorfall von 2015, den Bioland dokumentierte, zeigte, dass Pendimethalin-Rückstände die Fenchelernte eines Biohofs in Brandenburg belasteten, obwohl das Herbizid mehrere Kilometer entfernt ausgebracht worden war.
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