Kopfschüttelnd stehe ich vor meiner Maschinenhalle und schaue auf die unzähligen Paletten mit Baumaterialien. Wo sonst meine Traktoren und Hänger parken, türmen sich Holzbalken, Grobspanplatten, Stahlträger. Dazwischen stehen Bigpacks mit Lehmputz – bereit zum Andie- Wände-Bringen. Das Problem: Diese Wände gibt es noch gar nicht. Meine Frau und ich haben nämlich erst diese Woche das Baugesuch für den Umbau unseres alten Bauernhauses eingereicht.
Warum trotzdem jetzt schon ein ganzes Lager an Baustoffen daliegt? Weil täglich Handwerker bei mir anrufen und drängen: „Bestellt jetzt schon das Material. Ich weiß sonst nicht, ob ihr in ein paar Wochen noch etwas bekommt.“ Nach den Preisen für die Baustoffe fragen wir erst gar nicht mehr. Die gibt es nämlich größtenteils nur noch tagesaktuell. Kein Handwerksbetrieb kann sich mehr auf ein langfristiges Angebot festlegen. Das wäre ein wirtschaftlicher Drahtseilakt ohne Netz und doppelten Boden.
Preisentwicklung ausgewählter Baustoffe
Baustahl, Kupfer und Nadelschnittholz sind derzeit die großen Preistreiber auf den deutschen Baustellen (Vergleichsmonat: April; Quelle: Destatis)
Baustoff | 2015 (Referenz) | 2017 | 2019 | 2020 | 2021 |
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Nadelschnittholz | 100 % | 101 % | 105 % | 96 % | 130 % |
Kunststoffe | 100 % | 102 % | 107 % | 111 % | 114 % |
Betonstahl | 100 % | 110 % | 123 % | 112 % | 146 % |
Baukies | 100 % | 105 % | 114 % | 121 % | 128 % |
Kupfer | 100 % | 92 % | 98 % | 80 % | 132 % |
Bitumen | 100 % | 98 % | 132 % | 85 % | 128 % |
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