Die Rohstoffwerte und Preise am Spotmarkt sind so hoch, aber auf der Milchgeldabrechnung macht sich das kaum bemerkbar – ein Satz, den der ein oder andere wohl öfter in jüngster Vergangenheit gehört oder auch selber gesagt hat. Wer verdient eigentlich wirklich Geld an der Milch entlang der Wertschöpfungskette? Sie als Landwirt? Diese Antwort wissen nur Sie selbst, wenn Sie Ihre Zahlen studieren. Molkereien? Man möchte meinen, durch die gute Nachfrage und das knappe Angebot müsste es einfacher sein, bessere Preise für seine Produkte zu erzielen und Geld zu verdienen. So einfach ist es nicht, wie man jüngst bei den Verhandlungen einer Molkerei und einem Lebensmitteleinzelhändler gesehen hat. Auch wenn die Produktpreise und die Nachfrage steigen, bedeutet dies nicht, dass Molkereien Geld daran verdienen. Die Gründe dafür lesen Sie ab Seite 26. Das letzte der drei Fragezeichen: der Einzelhandel. Butter und Vollmilch sind Lockvogelprodukte und keine Produkte für hohe Margen. Diese liegen eher bei Produkten im Premiumsegment. Doch hier hat sich das Verbraucherverhalten in Richtung Sparmodus verändert. Gehen deshalb Schlagzeilen über steigende Butterpreise durch die Decke? Vermutlich – und gleichzeitig unlogisch. Wie Hans-Jürgen Seufferlein vom Verband Bayerischer Milcherzeuger treffend formuliert: „Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von 6 kg Butter pro Jahr sind die aktuellen Endverbraucherpreise nun wirklich nicht existenzgefährdend.“
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