Bei der Flächenrotte werden stehende Gründüngungen entweder direkt oder in einem Zwischenschritt zerkleinert und maschinell mit dem Boden in Kontakt gebracht. Ist viel pflanzliches Material vorhanden, sollte der Pflanzenbestand vorher gemulcht werden. Da je nach Art in den Gründüngungspflanzen kein oder nur wenig verholztes Gewebe vorhanden ist, werden die in ihnen enthaltenen Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette sehr rasch umgesetzt. So ist die Flächenrotte die am schnellsten wirksame und leistungsfähigste Art, organisch zu düngen. Die Umsetzung im Boden ist ein Stoffwechselprozess wie im Magen von Wiederkäuern. Konkret bedeutet dies, dass die Flächenrotte durch die Enzymaktivität der Mikroben stattfindet und ähnlich abläuft wie der Aufschluss von Gräsern im Pansen. Pflanzenfermente (mit effektiven Mikroorganismen, EM), die bei der Rotte flüssig beigefügt werden können, stimulieren die Rotte, ähnlich wie der saure Pansensaft oder milchsaure Futterzusätze.
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Was in der Rotte passiert
Eine gängige Flächenrotte dauert in der Zeit von Ende Mai bis Mitte September rund 10 bis 14 Tage. Die sehr trockenen Sommermonate eignen sich weniger gut, da die Feuchtigkeit oft nicht ausreicht, um eine saubere Rotte in Gang zu bringen. Eine unfertige Rotte, die nach der Saat mit einsetzender Feuchtigkeit in Gang kommt, kann die Keimung hemmen. Der Rotteprozess im Boden beginnt mit einem starken Abbau des Pflanzensaftes. Dabei wird durch die schnell ansteigende Bodenatmung kurzfristig ziemlich viel CO2 frei. So ist das locker daliegende Material kurzfristig anaerob, aber nicht faulend. Hier wirken die Fermente unterstützend. Nun wird der noch nicht veratmete Zucker aus der Grünmasse vergoren – „fermentiert“. Damit entstehen große Mengen organischer Säuren, die den Mikroben als Energiespeicher zur Verfügung stehen. Hinzugegebene Fermente (mit EM) stabilisieren und fördern den Prozess.
Was dieser Artikel noch bereithält:
- Fermente / Effektive Mikroorganismen
- Gründüngungsmischungen einsetzen
- Herbst-Flächenrotte oder Mulch
- Flächenrotte in der Praxis
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