Wenn Sie Ihre Milchkühe richtig mit Mineralstoffen versorgen, dann können Sie Tiergesundheit, Fruchtbarkeit und Milchleistung deutlich verbessern. Unter dem Begriff Mineralstoffversorgung wird die Zufuhr an Mengenelementen, Spurenelementen sowie Vitaminen zusammengefasst. Gerade im Bio-Bereich sind teilweise minderwertige Mineralstoffmischungen am Markt erhältlich. Mit diesen können oftmals die benötigten Mengen der Parameter nicht erreicht werden, deshalb ist es wichtig die Zusammensetzungen zu hinterfragen und sie auf die Tiere abzustimmen. Auf folgende Punkte sollten Sie bei der Auswahl Ihrer Mineralstoffmischung achten:
1. Grundfutter untersuchen lassen
Damit Sie für Ihre Kühe die geeignete Mineralstoffmischung finden können, müssen unbedingt die Mengen- und Spurenelemente vom Grundfutter untersucht werden. Häufig werden nur Standardwerte zur Rationsberechnung herangezogen. Davon wird aber abgeraten, denn selbst innerhalb eines Bezirks können die Konzentrationen der Mengen- und Spurenelemente im Grundfutter stark variieren. Ganz speziell beim Phosphorgehalt gibt es bei Bio-Betrieben sehr große Unterschiede.
2. Kraftfutter berücksichtigen
Neben dem Grundfutter muss auch das eingesetzte Kraftfutter beachtet werden. Beim Fertigfutter gibt es innerhalb der diversen Anbieter große Unterschiede hinsichtlich der prozentuellen Einmischrate der Mengen- und Spurenelemente sowie Vitamine (=Mineralisierung).
Das Kraftfutter kann jedenfalls immer nur einen Teil der Mineralstoffversorgung abdecken.
3. Leckmassen, Mineralstoffmischungen oder Mineralstoffboli?
Um Ihre Kühe mit Mineralstoffen zu versorgen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Leckmassen sind aufgrund der Einfachheit sehr beliebt. Allerdings sind sie nicht empfehlenswert, da mit deren Hilfe der Mineralstoffbedarf nie zur Gänze gedeckt werden kann. Weitaus effektiver sind hochwertige Mineralstoffmischungen. Speziell Vitamine und Spurenelemente sind in diesen Produkten viel höher dosiert. Im Idealfall wird der Mineralstoff in den Futtermischwagen gegeben. Dieser ist jedoch auf vielen Bio-Betrieben nicht vorhanden. Alternativ eignen sich Mineralstoffautomaten grundsätzlich gut zur Dosierung, jedoch kommt es in der Praxis des Öfteren zu Verklumpungen. Darauf muss besonders Acht gegeben werden. Außerdem können Sie den Mineralstoff in Getreide/Kraftfutter einmischen und dieses anschließend händisch vorlegen. Mineralstoffboli können ebenfalls keine Mineralstoffmischung ersetzen. Häufig tritt jedoch der Fall auf (speziell bei Trockenstehern auf der Weide), dass es sich in der Praxis als sehr schwierig erweist, die benötigte Menge vom Mineralstoff händisch zu füttern. In diesem Fall machen Boli zur zusätzlichen Unterstützung auf alle Fälle Sinn.
Was dieser Artikel noch bereithält:
- Qualitative Merkmale beachten
- Die richtige Einsatzmenge
- Über- und Unterversorgungen vermeiden
- Mengenelemente beachten
- Wichtige Spurenelemente
- Wichtige Vitamine
- Trockensteher nicht vergessen
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