Die Heimat des Japankäfers (Popillia japonica) ist leicht zu erraten, steckt sie doch bereits im Namen. Die Tatsache, dass er vor etwa 100 Jahren in die USA eingeschleppt wurde und sich seither stark vermehrt hat, lässt Schlimmstes vermuten. Denn anders als in Nord-Ost-Asien, fehlten ihm in Amerika die natürlichen Gegenspieler, weshalb er schnell zur Plage wurde. Das europäische Festland wurde lange verschont. Erst 2014 wurde der Japankäfer in Norditalien entdeckt. Mittlerweile hat er es aber schon bis in die Schweiz geschafft. Im Sommer 2023 wurden auch Ausbruchsherde in der Nähe des Flughafens Zürich sowie in Lignano gefunden. Zudem erfolgten in den letzten beiden Jahren auch Fallenfunde in Deutschland und Slowenien. Um eine weitere Ausbreitung zu unterbinden, führen die Amtlichen Pflanzenschutzdienste der Bundesländer Erhebungen zur Früherkennung und Betriebskontrollen durch. Weiters werden seitens des Bundesamts für Ernährungssicherheit an Ersteintrittsstellen importierte Wirtspflanzen kontrolliert, um eine Einschleppung nach Österreich zu verhindern. Zusätzlich wurde dieses Jahr eine Japankäfer-Meldeplattform auf den Webseiten der AGES und des Amtlichen Pflanzenschutzdiensts eingerichtet. Denn die wichtigste Maßnahme gegen die Verbreitung und für eine erfolgreiche Bekämpfung des Käfers ist das zeitige Erkennen seines Auftretens.
Richtig erkennen
Der Japankäfer zählt zur Familie der Blatthornkäfer, weshalb seine Form an einen Maikäfer oder Rosenkäfer erinnert. Aufgrund seiner geringeren Größe (10 mm lang und 6 mm breit) und der Färbung wird er am ehesten mit Garten- oder Getreidelaubkäfer verwechselt. Anhand einiger Merkmale kann der Japankäfer aber eindeutig von einheimischen Arten unterschieden werden: Kopf und Bruststück sind metallisch grün gefärbt und die Flügeldecken sind kupferfarbig schillernd mit metallisch grünem Rand. Markant sind die weißen Haarbüschel. Jeweils fünf entlang beider Seiten des Hinterleibs und zusätzlich zwei weiße Büschel auf dem letzten Hinterleibssegment. Am Kopf, dem Bruststück und auf den Flügeldecken weist der Japankäfer keine Haare auf. Die Larven sind typische Engerlinge und werden bis zu 30 mm groß. Eine eindeutige Identifikation der Larven ist nur mit Mikroskop möglich.
Es erwartet Sie noch im Artikel:
- Richtige Bekämpfung
- Bilderserie
Kommentare