Derzeit wird in Wales intensiv an einem Schnellverfahren zur Erkennung von Tuberkulose gearbeitet. An dem Vorhaben beteiligt sich auch die Universität Aberystwyth, sie teilte am Donnerstag (10.10.) mit, dass der Erreger zukünftig in Proben mittels dieser Echtzeitdiagnose zuverlässig gefunden werden können.
Detektor für schnelle Ergebnisse
Die Wissenschaftler arbeiten an einem Detektor, mit dem erstmals der Versuch unternommen wird, bisherige Herausforderungen etwa mit Probenverunreinigungen zu lösen. Ziel der Forscher ist es, den Erreger durch den neuen Detektor spezifischer zu erfassen, als es mit den bisherigen Methoden möglich ist. Auch sollen valide Ergebnisse deutlich schneller vorliegen als bislang. Für die Entwicklung des Schnellverfahrens stehen umgerechnet 1,4 Mio. Euro zur Verfügung. Das Schnellverfahren soll sowohl im Human- als auch im Veterinärbereich einsetzbar sein.
Erhebliche wirtschaftliche Folgen
Die Universität Aberystwyth wies darauf hin, dass die hohe Prävalenz der Tuberkulose bei Rindern in Teilen des Vereinigten Königreichs erhebliche wirtschaftliche Folgen für die landwirtschaftlichen Betriebe habe. Die Hochschule bezifferte die Kosten für Überwachung, diagnostische Tests, die Keulung von Dachsen als mögliche Überträgertiere und die Impfung allein für die britische Regierung auf jährlich rund 119,5 Mio. Euro.
Zweithäufigste Todesursache weltweit
Tuberkulose zählt weltweit zu den Hauptursachen für Leid und Tod bei Mensch und Tier. Aktuell ist die Krankheit hinter Covid-19 die zweithäufigste infektiöse Todesursache beim Menschen. Deshalb haben die Vereinten Nationen (UN) die Bekämpfung der Krankheit zu den wichtigsten Zielen im Bereich nachhaltige Entwicklung erklärt. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht wirksame Schnelltests als einen Schlüssel zur Eindämmung der Tuberkulose. AgE
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