Das Antidumpingverfahren Chinas gegen den europäischen Milchsektor geht in die nächste Phase. Mitte Oktober teilte die chinesische Handelskammer in der EU mit, dass drei europäische Molkereien genauer untersucht werden: Elvir aus Frankreich, FrieslandCampina aus den Niederlanden und Sterilgarda Alimenti aus Italien. Peking begründet die Auswahl mit den hohen Exportvolumina dieser Unternehmen sowie ihrem Produktportfolio.
Untersuchung gegen Milchimporte aus der EU
Ende August leitete China ein Untersuchungsverfahren gegen Milchimporte aus der EU ein, nachdem die heimische Industrie Beschwerde eingereicht hatte. Diese behauptete, dass Subventionen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) den Wettbewerb zuungunsten chinesischer Erzeuger verzerren würden. In der Beschwerde wurden 20 nationale und europäische Förderprogramme aufgelistet, die aus Sicht Chinas problematisch sind.
Reaktion auf Strafzölle
Das Vorgehen erinnert an frühere Antisubventionsmaßnahmen Chinas gegen europäische Exporte von Weinbrand und Schweinefleisch. Beobachter sehen darin eine Reaktion auf europäische Handelsschutzmaßnahmen, insbesondere die geplanten Strafzölle auf chinesische Elektroautos. Anfang Oktober gaben die EU-Mitgliedstaaten der Kommission grünes Licht für Strafmaßnahmen. Während sich die deutsche Regierung gegen Zölle aussprach, setzte sich diese Position nicht durch. Auffällig ist, dass die betroffenen Molkereien aus Ländern stammen, die die E-Auto-Strafzölle unterstützten: Frankreich, Italien und die Niederlande. AgE
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