ForstDiese Maßnahmen verhindern Waldbrände

Diese Maßnahmen verhindern Waldbrände

Schon eine kleine Unachtsamkeit kann bei trockener Witterung zu einem großflächigen Waldbrand führen.
Quelle: Alin Brotea/shutterstock.com

Im Jahr 2024 gab es wie bereits 2023 weniger Waldbrände als im Durchschnitt: So wurden 2024 bislang erst 109 Waldbrände dokumentiert, der langjährige Durchschnitt liegt bei 200. „Gleichzeitig gab es 2024 jedoch zwei Extrembrände“, sagt BOKU-Waldbrandexperte Harald Vacik und weiter: „Anfang April gerieten durch eine gerissene Stromleitung Bergwälder in Wildalpen (Steiermark) in Brand, hier waren 90 ha betroffen. Anfang September wurde bei Mäharbeiten in Gänserndorf (Niederösterreich) ein Flurbrand ausgelöst, der sich auf über 30 ha Wald ausbreitete und eine Evakuierung von rund 20 Gebäuden erforderte.“

Waldbrand: Besucher der Rax-Schneeberg-Region befragt

Um den Faktor Mensch besser verstehen zu können, wurden im Rahmen des Projekts „Austria Fire Futures“  im Jahr 2023 rund 900 Erholungssuchende in der Rax-Schneeberg-Region befragt. Viele Interviewte fühlen sich nicht ausreichend über Waldbrände informiert und nur sehr wenige kennen die Waldbrandverordnungen der Bezirkshauptmannschaften. Die meisten sind sich bewusst, dass die Häufigkeit von Waldbränden aufgrund des Klimawandels zugenommen hat und weiter ansteigen wird. Sie wissen auch, dass Waldbrände durch Erholungssuchende ausgelöst werden können. Das Wegwerfen glimmender Zigaretten, Lagerfeuer und Grillen in der Natur werden als Hauptursachen genannt. Die Erholungssuchenden befürworten Maßnahmen, die über die aktuelle Waldbrandgefahr und das richtige Verhalten informieren. Die Sperre von Wanderwegen oder Campingplätzen wird eher abgelehnt.

„Zwei Drittel der Befragten, die in ihrem Leben bereits Waldbrandflächen gesehen hatten, würden Gebiete mit vielen Waldbrandflächen seltener besuchen“, erklärt Studienautor Arne Arnberger von der BOKU. Ein Viertel der Befragten befürchtet sogar negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit beim Durchwandern von Waldbrandflächen und empfindet Traurigkeit beim Anblick dieser Flächen. So können sich die Folgen von Waldbränden auch noch Jahre nach dem Brand auf den lokalen Tourismus und die Bevölkerung auswirken.

Zentren der Waldbrandforschung in Österreich

Im Projekt „Austria Fire Futures“ kooperieren IIASA, BOKU und BFW, finanziert wird es vom Energie- und Klimafonds (ACRP). Diese drei Institutionen bilden das Zentrum der Waldbrandforschung in Österreich, aufbauend auf langjähriger Erfahrung und Expertise in den Bereichen Brandforschung, Wald- und Feuermodellierung, Klimamodellierung, Tourismus und Stakeholder-Beteiligung sowie der Informationsgewinnung durch die Durchführung der nationalen Waldinventur.

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