Zur heutigen Vorstellung der neuen Bundeswaldinventur durch deutschen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) erklärt der Forst-Experte der IG Bauen-Agrar-Umwelt, IG BAU-Vize-Chef Harald Schaum: „Der Zustand des Waldes hängt ganz wesentlich auch davon ab, wie viele Menschen sich um ihn kümmern. Je mehr Personal im Forst, desto besser die Pflege des Waldes. Als Faustregel gilt: Deutschland braucht eine Fachkraft mehr auf 1.000 Hektar Wald. Für die bundesweit rund 11,4 Millionen Hektar Wald sind damit rund 11.000 Forstbeschäftigte zusätzlich nötig. Hier darf insbesondere auch der Staat bei seinem Forst nicht länger auf die Personalbremse treten.“
Die Wälder in Deutschland tragen nicht wie erwartet zur Speicherung des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 bei. Das ist das Ergebnis der jüngsten Bundeswaldinventur, die Bundesminister Cem Özdemir am 8. Oktober vorgestellt hat. Demnach ist der Wald, lange Zeit als Kohlenstoff-Senke geschätzt, in den letzten Jahren aufgrund der Klimakrise und ihrer Folgen zur Kohlenstoff-Quelle geworden. Das bedeutet, der überwiegende Abgang durch Stürme und Dürre sowie Käferbefall ist größer als der Zuwachs an lebender Biomasse. Seit 2017 hat sich der Kohlenstoffvorrat im Wald um 41,5 Mio. t verringert.
Die Bundeswaldinventur ist die umfangreichste Erhebung zum Zustand und zur Entwicklung des Waldes in Deutschland. Sie wird alle 10 Jahre durchgeführt.
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