Angesichts des Gülleüberschusses in den Niederlanden fordern Abgeordnete der Zweiten Kammer des Parlaments von Landwirtschaftsministerin Femke Wiersma, die Importe von Tierdung zu beschränken. Die Ressortchefin wies aber bei der betreffenden Debatte am Montag (11.11.) darauf hin, dass die Niederlande sieben Mal mehr Wirtschaftsdünger exportierten als sie importierten. Deshalb seien keine Maßnahmen erforderlich. Außerdem würden überwiegend nur bestimmte Arten von Wirtschaftsdünger importiert, zum Beispiel Pferdemist für die Pilzzucht und Geflügelmist für die Weiterverarbeitung.
Pferdemist dominiert Einfuhren
Nach aktuellen Zahlen der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) ist das Verhältnis der niederländischen Importe zu den Exporten allerdings etwas ungünstiger als die von Wiersma angeführte Kennzahl. Demnach bezog das Land in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres mehr als 480.000 Tonnen Wirtschaftsdünger aus dem Ausland. Die Exporte von rund 2,18 Mio. Tonnen im selben Zeitraum waren damit lediglich etwa viereinhalb Mal so umfangreich. Allerdings gingen die Einfuhren im Vergleich zur Vorjahresperiode um 11,7% zurück, während die Ausfuhren um 4% zulegten.
Von den gesamten Wirtschaftsdüngerimporten entfielen laut RVO von Januar bis September 2024 unter anderem fast 192.400 Tonnen auf Pferdemist, 113.400 Tonnen auf Rinderdung, 101.400 Tonnen auf Schweinegülle und 70.000 Tonnen auf Geflügelmist. Letzterer enthielt allerdings trotz seines relativ geringen Volumens naturgemäß die größte Stickstoffmenge, nämlich 1.830 Tonnen. Demgegenüber waren im Pferdemist „nur“ 936 Tonnen Stickstoff, im Rinderdung lediglich 508 Tonnen und in der Schweinegülle 433 Tonnen.
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