Noch vor der Einigung von ÖVP, SPÖ und Neos in gemeinsame Verhandlungen zur Bildung einer Bundesregierung einzusteigen, stellte die Agrar-Gemeinschaft Österreich (AGÖ) ihre Forderungen und Ideen unter dem Titel „Regierungsprogramm aus der Kompetenz der Betroffenheit“ der Öffentlichkeit vor. Damit will der sich als Bauern-NGO bezeichnende Verein Lösungen zu den brennenden bäuerlichen Fragen und Problemen aufzeigen.
Die Verbesserungsvorschläge sind in 54 Kapiteln gefasst und wurden allen im Parlament vertretenen Parteien zur Verfügung gestellt. Das Interesse daran scheint zumindest beim Bauernbund, der Landwirtschaftskammer und im Landwirtschaftsministerium eher gering zu sein, wie diesbezügliche LANDWIRT Anfragen ergeben haben.
Punkteplan mit sieben Paketen an Forderungen
Nun veröffentlichte der in Wien sitzende Verein „Wirtschaften am Land“ sein Forderungspapier mit dringenden Anliegen der österreichischen Land-, Forst- und Energiewirtschaft. Dieser „Punkteplan“ wurde von den Vereinsmitgliedern, überwiegend agrarische Verbände, erarbeitet und umfasst sieben Arbeitspakete. Laut Aussendung soll der Plan als „klarer Leitfaden für die politische Gestaltung der kommenden Regierungsperiode“ dienen.
„Stetig steigende Anforderungen der Gesellschaft, volatile Märkte und die Erstbetroffenheit durch den Klimawandel stellen unsere Betriebe und Institutionen vor neue Herausforderungen. Umso wichtiger ist es daher, den Wert bäuerlicher Leistungen für unsere Gesellschaft wahrzunehmen und in die Regierungsverhandlungen miteinzubeziehen, um die Vielseitigkeit des Agrarsektors auch in Zukunft als Chance nutzen zu können“, erklärte Vereinsobmann die Beweggründe und die Notwendigkeit für den Forderungskatalog.
Wirtschaften am Land_Punkteplan_Bundesregierung
Der Verein „Wirtschaften am Land“
„Wirtschaften am Land“ ist ein gemeinnütziger und unabhängiger Verein (ZVR-Zahl: 1112824440, Vereinssitz: Wien) und wurde 2020 gegründet. Auf der Homepage wird als Vereinsziel die Vernetzung von Organisationen im ländlichen Raum angegeben. Zudem wickle man Kampagnen und Projekte zur Nachhaltigkeit, Bewusstseinsbildung sowie Land- und Forstwirtschaft ab. Außerdem will man neue Wertschöpfungsketten vor den Vorhang holen und Bewusstsein für den Schutz der Umwelt schaffen. Darüberhinaus sieht sich der Verein als Denkwerkstatt für Projekte im ländlichen Raum.
Als Vereinsmitglieder scheinen in der aktuellen Publikation (in alphabetischer Reihenfolge) folgende Institutionen und Firmen auf:
- ARGE Heumilch Österreich
- ARGE Rind
- Bayer Crop Science
- Die Rübenbauern
- Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf
- Geflügelwirtschaft Österreich (ehemals ZAG)
- Kärntnermilch
- Kompost & Biogas Verband Österreich
- Kwizda
- Merito Financial Solutions
- NÖM AG
- Obersteirische Molkerei OM
- Österreichischer Bundesverband für Schafe und Ziegen ÖBSZ
- Österreichischer Raiffeisenverband ÖRV
- Pferd Austria
- Rinderzucht Austria (ehemals ZAR)
- Salzburg Milch
- Schweinehaltung Österreich (ehemals VÖS)
- Syngenta
Als Vereinsobman fungiert Mag. Robert Pichler, Abteilungsleiter für Wirtschafts-, Agrar- und Europafragen im ÖRV. Vizeobman ist Landtagsabgeordneter Otto Auer, Bundesrat a.D. und ehemaliger LK NÖ-Vizepräsident.
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