RindMilchvieh“Kombinationshaltung geht uns alle etwas an”

“Kombinationshaltung geht uns alle etwas an”

Sandro Gstrein wuchs auf einem Bergbauernbetrieb im Ötztal auf.
Quelle: Gstrein

LANDWIRT: Welche Probleme haben Rinderbauern mit der Einteilung der Haltungsformen?

Sandro GSTREIN: Das Hauptproblem ist, dass Kombinationshaltung, also Anbindehaltung mit zeitweiser Bewegungsmöglichkeit, nur in Haltungsstufe zwei fällt. Dasselbe gilt für Laufställe, die keine Offenfrontställe sind oder keinen Auslauf haben. Jeder Bauer weiß, dass nicht nur die Haltungsform über Tierwohl entscheidet. Vielmehr kommt es auf das Management an. Der deutsche Handel scheint aber Tierwohl nur am Stallgebäude zu messen.

Gäbe es für die Bauern keine Umbaumöglichkeiten, um in Haltungsstufe 3 aufzusteigen?

Manche haben sicher die Möglichkeit dazu. Aber es gibt eben viele Betriebe in beengter Hoflage oder topografisch benachteiligten Gebieten, die nicht mal eben schnell einen Auslauf oder gar Laufstall bauen können. Das betrifft vor allem Bergbauern. Die Baupreise sind in den letzten drei Jahren um annähernd 100 % gestiegen. Die Betriebe aufgrund der Diskussion um Haltungsformen in Existenzschwierigkeiten zu bringen, steht uns nicht zu! Wenn diese Landwirte ihre Produkte nicht mehr verkaufen können, stehen wir vor einem riesigen Strukturwandel.

Das erwartet Sie noch in diesem Interview:

  • Prognosen zum Strukturwandel
  • Das schlägt Sandro Gstrein für den Erhalt der Berglandwirtschaft vor
  • Die Rolle der Gemeinden und Tourismusbetriebe

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