ForstAufforsten im Herbst

Aufforsten im Herbst

Ein Vorteil für die Bäumchen ist bei Pflanzungen im Herbst meist, dass durch genügend Bodenfeuchte der Pflanzschock geringer ist. Foto: Tibor Duris/shutterstock.com
Quelle: Tibor Duris/shutterstock.com

Um die Arbeitsbelastung aufzuteilen, weil das Wetter im Frühling ungünstig war oder die passenden Forstpflanzen jetzt verfügbar sind: Das alles sind gute Gründe, um nicht nur das Frühjahr, sondern auch den Herbst für eine Aufforstung zu nutzen. Auch bei größeren Flächen kann es sinnvoll sein, das Risiko in eine Frühjahrs- und eine Herbstanpflanzung aufzuteilen. Restflächen, die im Frühling übrig geblieben sind, können Sie genauso gut im Herbst aufforsten oder dort, wo es notwendig ist, Ausfälle kompensieren. Die Herbstaufforstung bietet sich auch für Kulturflächen an, die im Frühjahr  aufgrund der Schneelage nur schwer erreichbar sind oder für jene, die im Herbst erfahrungsgemäß eine bessere Wasserversorgung aufweisen. Gepflanzt wird im Spätsommer und Herbst abhängig vom Standort, der Witterung und dem Pflanzmaterial von Mitte August in den höheren Lagen bis Mitte Oktober in tieferen Lagen.

Die Bodenfeuchte ausnützen

Ein Vorteil für die Bäumchen ist bei Pflanzungen im Herbst meist, dass durch genügend Bodenfeuchte der Pflanzschock geringer ist. Bei trocken-warmer Witterung zur Pflanzzeit kommt es hingegen  zu einem ausgeprägten Wasserdefizit. Wird die Pflanzung im Herbst korrekt durchgeführt – was die Witterung, das Pflanzverfahren und die Herkunft des Pflanzmaterials betrifft – haben die Bäumchen im darauffolgenden Frühjahr bereits einen Wachstumsvorsprung gegenüber der Konkurrenzvegetation. Ausgenützt wird bei einer Pflanzung zum richtigen Zeitpunkt der Faktor, dass Spross- und Wurzelwachstum abwechselnd stattfinden. Pflanzen, die Sie nach dem Triebabschluss und vor dem Einsetzen des Wurzelwachstums setzen, trocknen im Winter weniger aus und überstehen so auch eine trockene Periode im Frühjahr. Doch nicht für jede Baumart passt derselbe Termin. Bei Fichte stellt ein möglichst früher Pflanzzeitpunkt ab September den Anwuchserfolg am besten sicher. Ebenso sollten Sie Douglasie, Kiefer und Tanne bis Ende September setzen, damit sie noch ausreichend anwurzeln. Für die Lärche und Laubhölzer passt ein späterer Pflanzzeitpunkt im Oktober. Auf den vollständigen Laubabfall müssen Sie bei den Laubbaumarten nicht warten. Wichtig ist aber, dass sowohl der Leittrieb als auch die Endknospen ausgereift und stabil sind.

Gefahr von Frühfrost im Herbst

Die Herbstanpflanzung kennt aber auch Risiken. Bei lang anhaltenden und trockenen Hochwetterlagen kann auch zu dieser Jahreszeit die Bodenfeuchte nicht optimal sein. Ein früher Wintereinbruch bedeutet meist Frühfrost. Darüber hinaus besteht die Gefahr durch Barfrost – dem Auffrieren der obersten Bodenschicht – der die Pflanzen lockert und aushebelt. Es ist daher wichtig, dass sich die Pflanze im Boden ausreichend verankert. Mit einer korrekt durchgeführten Pflanzung sichern Sie, dass die Pflanze stabil im Boden ist und das Erdmaterial gut gefestigt. Erst dann können die frisch gepflanzten Bäumchen die Vorteile der Herbstaufforstung optimal nutzen.

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