RindRinderkrankheitBelgien: Impfung gegen die Blauzungenkrankheit wird Pflicht

Belgien: Impfung gegen die Blauzungenkrankheit wird Pflicht

Schaf mit Impfung
In Belgien wird ab 2025 die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit gegen die Serotypen BTV-3 und BTV-8 verpflichtend.
Quelle: Shutterstock
Für Rinder- und Schafhalter in Belgien wird ab 2025 die Impfpflicht gegen die Blauzungenkrankheit (BT) der Serotypen 3 (BTV-3) und 8 (BTV-8) real. Das hat Landwirtschaftsminister David Clarinval am Mittwoch (23.10.) mit Branchenvertretern in Brüssel vereinbart. Der Ressortchef erklärte auch, dass ab dem kommenden Jahr die Impfung von Rindern gegen die Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD) verpflichtend wird. Rinderhalter haben die Impfkosten selbst zu tragen. Dagegen werden Schaf- und Ziegenhalter finanziell entlastet: Sie sind 2025 von Abgaben an den belgischen Fonds für Tiergesundheit befreit. Um Kosten zu senken, können die Landwirte ihre Tiere selbst impfen; Voraussetzung dafür ist allerdings ein laufender Betriebsbetreuungsvertrag mit einem Hoftierarzt.

Mangel an Informationen

„Nach mehreren Monaten der BT-Epidemie müssen wir feststellen, dass die freiwillige Impfung die Auswirkungen der Seuche nicht ausreichend eindämmen konnte“, sagte Clarinval. Bei dieser von Mücken übertragenen Krankheiten könne nur eine Massenimpfung die Verbreitung im ganzen Land eindämmen. Es bestehe die Gefahr, dass die Seuche des Serotyps 3 im kommenden Jahr wieder ausbreche. „Hinzu kommt das Risiko der Einschleppung des BT-Serotyps 8 und des EHD-Virus aus Frankreich“, gab der Minister zu bedenken. Indes seien sich die zuständigen Behörden über den Mangel an Informationen über die Impfstoffe gegen BT und EHD bewusst, für die es bislang lediglich Notfallzulassungen gebe. Neue Informationen würden so rasch wie möglich beschafft und dann den Tierärzten und Landwirten mitgeteilt.

Abgelehnte Sammelbestellung der Impfstoffe

Der Boerenbond (BB) begrüßte die Einführung der Impfpflicht. Allerdings kritisierte der Verband, dass sein Antrag auf eine staatliche Sammelbestellung der Impfstoffe von der Regierung nicht bewilligt wurde. Dadurch hätten Kosten gesenkt werden können. Außerdem gebe es keine föderale Unterstützung bei den Impfkosten. Erfreulich seien dagegen die gewährten Erleichterungen bei den Beiträgen zur landwirtschaftlichen Sozialversicherung. Von der flämischen Regierung forderte der BB indes Finanzhilfen, wie sie bereits in Wallonien angekündigt wurden: Dort sollen von dem BT-Virus betroffene Betriebe nämlich mit insgesamt bis zu 17 Mio. Euro unterstützt werden. AgE

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