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Berliner Milchforum: Planungssicherheit für Investitionen

Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist es schwierig Hofnachfolger zu finden, die bereit sind hohe Summen in Investitionen zu tätigen.
Quelle: agrarfoto.com

Um wieder mehr Investitionen in ihren Betrieben tätigen zu können, brauchen Milcherzeuger vor allem Planungssicherheit. Das ist beim diesjährigen Berliner Milchforum einmal mehr klar geworden. Die Veranstaltung fand am Donnerstag und Freitag (13. und 14. März 2025) in Berlin statt und wurde vom Deutschen Bauernverband (DBV) gemeinsam mit dem Milchindustrie-Verband (MIV) organisiert.

Strukturwandel nähert sich Strukturbruch

Der „DBV-Milchpräsident“ Karsten Schmal zeigte sich bei einem Fachpressegespräch besorgt. Der Strukturwandel in der Milchviehhaltung hätte für ihn Ausmaße angenommen bei denen man fast von einem Strukturbruch sprechen muss. Dennoch zeigte sich Schmal insgesamt optimistisch, was die Zukunft der hiesigen Milchwirtschaft anbelangt. So seien in den letzten drei Jahren Milchgelder gezahlt worden, die zumindest konventionellen Milchbauern ein gutes Auskommen ermöglicht hätten. Schmal ist überzeugt, dass für unternehmerisch denkende Landwirte die Milchproduktion weiterhin gute Zukunftsperspektiven bietet. In der öffentlichen Debatte nehmen Milchalternativen zwar viel Raum ein, jedoch steige weltweit die Nachfrage nach Milchprodukten deutlich schneller, als das Angebot. Der „DBV-Milchpräsident“ habe bei den hiesigen Milchviehbetrieben einen großen Investitionsstau ausgemacht. Für die Auflösung sei es notwendig, regulatorische Hürden zu verringern, um junge Leute zum Einstieg in die Milcherzeugung zu motivieren. Bei Baukosten von etwa 5 Mio. Euro für einen neuen Milchviehstall sei es unter den aktuellen Rahmenbedingungen schwierig, einen Hofnachfolger zu finden und zu solchen Investitionen zu motivieren.

Energiepreise sind Investitionsbremse

Der MIV-Vorsitzende Detlef Latka stellte beim Pressegespräch eine geringe Investitionsbereitschaft in der Landwirtschaft und Milchindustrie fest. Neben der viel zu umfangreichen Bürokratie wies er auf wettbewerbsschädliche Energiepreise als Investitionsbremse hin. Mit Blick auf die anlaufenden Koalitionsverhandlungen forderte Latka mehr Planungssicherheit für die Milchbranche. Nur dadurch sei es möglich bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Deutschland könne sich nur durch neue Investitionen als starker Player am europäischen und globalen Milchmarkt behaupten. Nach Veranstalterangaben nutzten fast 500 Gäste aus Praxis, Wirtschaft und Wissenschaft das mittlerweile 15. Berliner Milchforum, um sich zu vernetzen und zu aktuellen Branchentrends auszutauschen. AgE

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