Seit Juli ist die Zahl der mit der Blauzungenkrankheit des Serotyps 3 (BTV-3) infizierten Tiere in Deutschland sprunghaft gestiegen. Bei einem zweiten Krisengespräch mit Vertretern der besonders betroffenen Verbände im Bereich der Ziegen- und Schafhaltung am vergangenen Freitag (6.9.) hat die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), Dr. Ophelia Nick, über die Fortschritte beim Abbau unnötiger Bürokratie informiert. Damit will das Agrarressort die Tierhalter gezielt unterstützen.
„Zur Vereinfachung für die Betriebe soll beispielsweise die Regelung zur Stichtagsmeldung gestrichen werden, durch die eine Obergrenze für die Anzahl der förderfähigen Tiere festgelegt wurde“, berichtete Nick bei dem Austausch im Ministerium. Zudem soll die Vorgabe zum Mindestalter der förderfähigen Tiere bei der Zahlung für Mutterschafe und -ziegen gestrichen werden, wodurch entsprechende Aufzeichnungen und Kontrollen entfallen würden.
Plädoyer für Impfung
Darüber hinaus soll Nick zufolge die gekoppelte Prämie für Mutterschafe und -ziegen auf der Grundlage der tatsächlichen Inanspruchnahme der gekoppelten Direktzahlungen ab dem Jahr 2025 gegenüber 2024 um rund 10 % steigen. Und die bereits in Kraft getretene Erste Verordnung zur Änderung der GAPInVeKoSV sehe Erleichterungen beim Verlust von Ohrmarken vor. Tiere, deren Identifikation im Übrigen weiterhin möglich sei, blieben förderfähig. Mit diesen Maßnahmen werden Tierhalter nach Einschätzung der Parlamentarischen Staatssekretärin deutlich entlastet.
Nick nutzte den Austausch im BMEL für einen erneuten Appell an alle für schaf- und ziegenhaltende Betriebe, ihre Tiere rasch mit den von ihrem Haus gestatteten Stoffen zu impfen. So ließen sich die wirtschaftlichen Folgen für die Höfe wie auch das Leid der Tiere verringern.
Bislang gibt es in der EU bekanntlich keinen zugelassenen Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit. Um das Seuchengeschehen schnell eindämmen zu können, hatte das Berliner Agrarressort daher bereits Anfang Juni per Eilverordnung die Anwendung von drei Impfstoffen gegen Infektionen mit BTV-3 gestattet. Parallel setzt sich das BMEL laut Nick gemeinsam mit ebenfalls betroffenen EU-Nachbarländern wie den Niederlanden oder Belgien für eine schnellstmögliche Zulassung der Impfstoffe durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ein.
Quelle: AgraEurope
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