BioBio-MilchviehBlauzungenkrankheit: Sie ist wieder da

Blauzungenkrankheit: Sie ist wieder da

Rinderweide mit Wasser
Gnitzen, die die Blauzungenkrankheit übertragen, sind vor allem in der Abend- bis zur Morgendämmerung auf Weiden mit feuchten Stellen oder am Waldrand aktiv. Von einem generellen Weideverbot rät die Tierärztin ab, denn die Gnitzen halten sich auch im und um den Stall herum auf.
Quelle: agrarfoto.com

Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung ausgelöst durch das Bluetongue-Virus (BTV). Sie wird durch kleine Stechmücken, Gnitzen, übertragen. Erkranken können alle Wiederkäuer, also Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch Alpakas und Lamas sowie Rehe und Hirsche etc. Das Virus ist für Menschen ungefährlich, trotzdem ist es eine meldepflichtige Krankheit. Das Blauzungenvirus tritt in mindestens 24 verschiedenen Serotypen auf. 2008 zirkulierte der Serotyp 8 in Europa. 2015 trat der Serotyp 4 in Österreich auf. Derzeit breiten sich die Serotypen 3 und 4 (wurde in der Steiermark und in Kärnten nachgewiesen) aus. Leider gibt es keine Kreuzimmunität zwischen den unterschiedlichen Typen, d. h. dass eine Impfung oder Erkrankung mit einem Serotypen keinen Schutz gegen einen anderen Serotypen bietet. Auch der Krankheitsverlauf variiert bei jedem Typen. Neben Erkrankungen und vor allem Todesfällen bei Schafen ist auch mit (weiteren) Handelsbeschränkungen zu rechnen.

Schafe und Rinder gefährdet

Beim Rind zeigt sich die Blauzungenkrankheit vor allem an den Schleimhäuten: Das Flotzmaul ist gerötet und zeigt Hautablösungen. Sie haben Fieber, starken Speichelfluss und die Fresslust geht wegen der Schmerzen zurück. Die Entzündung kann auch die Augen betreffen und eine Hornhauttrübung verursachen. Schafe erkranken am BTV Serotyp 3 deutlich stärker als Rinder. Oft beginnt die Krankheit mit Lahmheit. Fieber, Speichelfluss und ein geschwollener Kopf sind typische Symptome. Die Tiere werden matt und erschöpft, fressen und trinken nicht und haben eine gerötete entzündete Maulschleimhaut. Aus Deutschland wird berichtet, dass bis 25 % der erkrankten Schafe verenden. Ziegen zeigen kaum Krankheitszeichen. Bei einem Verdacht auf Blauzungenkrankheit muss ein Tierarzt verständigt werden. Blauzungenkrankheit ist eine meldepflichtige Krankheit. Anhand von Proben wird die Krankheit bestätigt oder auch nicht. Die Anordnungen der Amtstierärzte sind einzuhalten, z. B. vorübergehende Betriebssperren. Kranke Tiere müssen behandelt werden.

Schaf mit Impfung
Eine Impfung (wie am Bild) gegen den Serotyp 8 schützt aber vor dem Serotyp 3 nicht. Daher müssen Tiere, die beispielsweise 2008 schon mal geimpft wurden, erneut geimpft werden.
Quelle: Shutterstock

 

Was dieser Artikel noch bereithält:

  • So können Sie vorbeugen
  • Behandlung und Pflege
  • Homöopathie und Heilpflanzen

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