Sie wollen den Bio-Anteil in den kommenden acht Jahren verdreifachen. Ist das realistisch?
Es ist ein ambitioniertes Ziel – ja. Aber es ist erreichbar, zumal sowohl die Bio-Branche als auch weite Kreise der Gesellschaft hinter diesem Ziel stehen. Wir können auf die Unterstützung vieler Akteure aus Politik und Wirtschaft, aber vor allem der Verbraucher zählen. Das stimmt mich optimistisch.
Wie wollen Sie Landwirte zur Umstellung bewegen?
Wir wollen die etablierte Umstellungsförderung auf den ökologischen Landbau beibehalten. Daneben gibt es eine Vielzahl von Aktivitäten, die von der Beratung der Betriebe, der Aufbauunterstützung von Wertschöpfungsketten bis zur Forschungsförderung reichen. Die Mittel zur Finanzierung dieser breiten Palette werden wir sukzessive erhöhen.
Besteht damit nicht die Gefahr, dass die Bio-Erzeugerpreise fallen?
Die Nachfrage nach Bio boomt seit vielen Jahren. Im ersten Corona-Jahr 2020 hatten wir sogar einen äußerst dynamischen Anstieg der Nachfrage. Der Umsatz von Öko-Produkten kletterte in Deutschland auf knapp 15 Milliarden Euro. Europaweit stehen wir damit an der Spitze. Experten gehen davon aus, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzen wird. Dazu wollen wir noch weitere Pull-Faktoren schaffen.
Beteiligt sich auch der Bund am Nachfrageboom?
Ja, ein wichtiger Baustein ist die Verpflegung in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Kitas, Schulen und Universitäten. Hier muss auch der Staat Vorbild sein. Bereits vereinbart ist, dass der Anteil der Bio-Produkte in den Kantinen des Bundes im ersten Schritt bis 2025 auf 20 Prozent angehoben wird. Unsere Instrumente zur Begleitung der Kantinen auf diesem Wege wollen wir noch weiter verstärken. Auch außerhalb der Bundesbehörden unterstützen wir Städte, Kommunen und andere, die für Gemeinschaftsverpflegung verantwortlich sind. Wir wollen den Weg zu mehr Bio in der Verpflegung erleichtern.
Was dieser Artikel noch bereithält:
- Wie der Preisdruck in Deutschland geregelt werden soll
- Der Strategieplan in Deutschland
- 30 Prozent Bio-Anteil möglich?
- Verbindliche Tierhaltungskennzeichnung
- Herkunftskennzeichnung
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