BioDie Blauzunge ist wieder da

Die Blauzunge ist wieder da

Quelle: shutterstock.com

Die Blauzungenkrankheit ist aktuell bei uns wieder auf dem Vormarsch – diesmal mit dem Serotyp BTV-3. Nachdem wir einige Jahre Ruhe hatten, breitet sich das Virus in Deutschland und Österreich aus und sorgt für Handlungsbedarf. Die Krankheit betrifft vor allem Schafe, Rinder und Ziegen und wird von Gnitzen übertragen. Für Tierhalter bedeutet das: Meldepflicht. Sobald der Verdacht auf Blauzunge besteht, müssen Sie dies sofort Ihrem Veterinäramt bzw. dem Amtstierarzt melden. Danach folgen meist Sperrzonen (in Österreich das gesamte Bundesgebiet) und Einschränkungen beim Handel und Transport von Tieren. Besonders das Verbringen aus Sperrzonen ist mit Auflagen verbunden. Die Vorschriften unterscheiden sich allerdings zwischen Deutschland und Österreich, manchmal sogar zwischen einzelnen Region. Daher ist es wichtig, dass Sie sich bei Ihrer zuständigen Behörde genau informieren, welche Regeln aktuell für Sie gelten. Als Gegenmaßnahme wird häufig eine Impfung der Tiere empfohlen. Aber auch vorbeugende Maßnahmen wie ein Schutz vor den Gnitzen – sie übertragen das heimtückische Virus – saubere Ställe und regelmäßige Gesundheitskontrollen Ihrer Tiere können das Infektionsrisiko deutlich senken. Bleiben Sie aufmerksam und schützen Sie Ihre Tiere. Informieren Sie sich frühzeitig über die aktuelle Lage, um unnötige Einschränkungen und wirtschaftliche Verluste zu vermeiden.

 

Niederlande

Erster Nachweis: September 2023 in einem Schafbestand im Osten des Landes

Chronologie: rasche Ausbreitung über das gesamte Land bis Ende 2024

Fallzahlen: über 2.200 Betriebe bis Oktober 2023

Betroffene Tierarten: Schafe, Rinder

Hauptregionen: östliche Niederlande, nahe der deutschen Grenze

Maßnahmen: umfangreiche Testprogramme, empfohlene Impfungen, Schutzmaßnahmen gegen Gnitzen

Wirtschaftliche Auswirkungen: Produktionsverluste und Einschränkungen beim Export von lebenden Tieren in andere EU-Staaten

 

Belgien

Erster Nachweis: Oktober 2023

Chronologie: Schwerpunkt der Ausbrüche in Flandern und Wallonien

Fallzahlen: nicht bekannt

Betroffene Tierarten: Schafe, vereinzelt Ziegen und Rinder

Hauptregionen: Flandern, Wallonien

Maßnahmen: Meldepflicht, Transportbeschränkungen für betroffene Betriebe, Impfempfehlung

Wirtschaftliche Auswirkungen: Regionale Einschränkungen beim Handel und zusätzliche Kosten für Überwachungsmaßnahmen

 

Schweiz

Erster Nachweis: August 2024

Chronologie: Fälle traten vor allem im Tessin, in Waadt und Genf auf

Fallzahlen: 108 Betriebe bis September 2024

Betroffene Tierarten: Schafe und Rinder

Maßnahmen: Überwachungsmaßnahmen, präventive Impfempfehlungen für betroffene Gebiete

Wirtschaftliche Auswirkungen: bisher begrenzt, hauptsächlich Monitoringkosten

 

Italien

Erster Nachweis: Oktober 2017

Chronologie: Parallel zu BTV-4 wurden BTV-3-Fälle in Sizilien, Kalabrien und Apulien gemeldet

Betroffene Tierarten: Schafe (schwere Symptome), Rinder (mildere Symptome)

Hauptregionen: Apulien, Sizilien, Kalabrien

Maßnahmen: Impfkampagnen und strenge Quarantäne- und Transportregelungen in den betroffenen Regionen

Wirtschaftliche Auswirkungen: Höhere Verluste bei Schafbeständen und Einschränkungen beim Transport lebender Tiere

 

Deutschland

Erster Nachweis: Oktober 2023 in Nordrhein-Westfalen

Chronologie: Zunächst Ausbrüche in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, anschließend Ausbreitung nach Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen

Fallzahlen: über 4.300 Betriebe bis Januar 2025

Betroffene Tierarten: Schafe (schwere Symptome mit hoher Mortalität), Rinder (meist milde Symptome), selten Ziegen

Hauptregionen: die westlichen Bundesländer

Maßnahmen: Einführung eines Eilverfahrens zur Impfung gegen BTV-3, Überwachung der betroffenen Bestände, strenge Transportregelungen

Wirtschaftliche Auswirkungen: Einschränkungen beim Export von Zuchtrindern und erheblich höhere Kosten für Monitoring und Testungen. Ein Rückgang der Milchleistung bei Rindern wurde in betroffenen Gebieten festgestellt

 

Österreich

Erster Nachweis: September 2024 in Vorarlberg

Chronologie: Im Herbst 2024 kam es zu mehreren Ausbrüchen in Vorarlberg und der Steiermark (hier BTV-4). Ausbreitung nach Tirol, Salzburg und Oberösterreich

Fallzahlen: 372 Betriebe bis Februar 2025

Hauptregionen: Vorarlberg, Tirol

Betroffene Tierarten: Schafe zeigen häufig schwere Symptome, während Rinder milder betroffen sind

Maßnahmen: Aufhebung des BTV-Freiheitsstatus, Empfehlung zur Impfung, Quarantänemaßnahmen in betroffenen Gebieten

Wirtschaftliche Auswirkungen: Verlangsamung des Rinderhandels und erhebliche Kosten für präventive Maßnahmen

 

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