Von Katharina PALM und Steffen HOY
Schweinezuchtunternehmen selektieren die Tiere nicht nur auf bestimmte Leistungen, sondern beziehen in zunehmendem Maße Verhaltensmerkmale in die Zuchtprogramme ein, z.B. die Mütterlichkeit von Sauen. Züchterisch interessant sind Verhaltensweisen wie Vitalität, Durchsetzungsfähigkeit, Umgänglichkeit oder das Verhalten in der Gruppe. Gerade im Zusammenhang mit der Gruppenhaltung spielt der Umgang mit den Tieren eine große Rolle. Allerdings sind Verhaltenstests sehr zeitaufwändig. Daher entstand die Idee, die in einer Abrufstation automatisch erfasste Besuchsreihenfolge als Verhaltensparameter zu nutzen. Die Sauen können nur nacheinander in der Station fressen. Jungsauen auf den vorderen Plätzen dieser Reihenfolge müssen sich also gegenüber den anderen Gruppenmitgliedern durchgesetzt haben. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind das ranghohe Tiere. Katharina Palm und Steffen Hoy von der Universität Gießen untersuchten, ob diese automatisch festgestellte Reihenfolge (Rangordnung) Auswirkungen auf die Verbleiberate und die Fruchtbarkeitsleistung bis zum fünften Wurf hat.
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