ForstEffektiveres Wolfsmanagement gefordert

Effektiveres Wolfsmanagement gefordert

Einen besseren Schutz von Mensch und Weidetieren vor dem Wolf fordert ein breites Bündnis von 18 Verbänden, das im Vorfeld der im Juni in Bremen stattgefundenen Umweltministerkonferenz (UMK) einen Aktionsplan zum Umgang mit dem wachsenden Wolfsbestand in Deutschland vorgelegt hat. Die im Aktionsbündnis Forum Natur vertretenen Organisationen, darunter der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdverband (DJV), pochen insbesondere auf eine bessere Entschädigung der Halter bei Wolfsrissen sowie auf die Regulierung des Wolfsbestandes. Unterdessen sind die Umweltminister der Länder den Schäfern offenbar bei einer zentralen Forderung einen Schritt entgegengekommen. Die Ressortchefs sprachen sich auf der UMK in Bremen für die Einführung einer Weideprämie zur Unterstützung der Schafund Ziegenhalter aus. Darüber hinaus plädierten die Minister für bundesweit einheitliche Lösungen zur Vereinfachung und für mehr Rechtssicherheit bei der Entnahme von auffälligen Wölfen. Dazu soll es in den nächsten Monaten ein gemeinsames Bund-Länder-Papier geben.

Weideprämie einführen

Sachsens Landwirtschaftsminister Schmidt begrüßte nach der Fachministerkonferenz in Bremen die gemeinsame Forderung der Bundesländer, eine Weideprämie zur Unterstützung der Schafund Ziegenhalter im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union einzuführen. Für ihn gehört die Weidetierhaltung unverzichtbar zur Kulturlandschaft und muss daher mit dem europäischen Artenschutz für Großraubtiere wie den Wolf in Einklang gebracht werden. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus bezeichnete eine Weideprämie als „sinnvollen Ansatz“, um die Schafund Ziegenhaltung zu bewahren. Die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen zum Umgang mit dem Wolf sind nach seiner Auffassung jedoch noch nicht geeignet, die Weidetierhaltung konfliktarm zu gestalten.

Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger forderte im Anschluss an die UMK weitere Initiativen auf Bundesund Länderebene, um rechtssicher und wirksam auf die Ausbreitung der geschützten Tierart Wolf reagieren zu können. Der Anstieg der Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere, aber auch die Verunsicherung in der ländlichen Bevölkerung hätten zu einer Zuspitzung der Situation geführt, stellte Vogelsänger fest. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Berufsschäfer (BVBS), Günter Czerkus, lobte den Vorstoß der Umweltministerkonferenz für eine Weideprämie und setzt darauf, dass die Idee von der Bundespolitik aufgegriffen wird.

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00