AW: Unsere Probleme global

AW: Unsere Probleme global

#149870
Richard Wanker Teilnehmer

Alexander schreibt “glaub 70 Prozent der deutschen fläch sind Ackerland , wir bräuchten nur 30 Prozent”

ca 50% der Fläche Deutschlands werden landwirtschaftlich genutzt (davon sind ca 70% Acker, dh ca 35% der Fläche Deutschlands), deine Schätzung ist also deutlich daneben, bzw ist dein Zielwert fast erreicht:

http://www.umweltbundesamt.de/daten/flaeche-boden-land-oekosysteme/flaeche/struktur-der-flaechennutzung#zunahme-der-waldflache

Wir essen zu viel Fleisch, da hast du sicher recht. Auch geben wir den Wiederkäuern zu viel Futter, welches andere Tiere (Schwein, Geflügel) oder der Mensch viel besser verwerten kann. Wiederkäuer sollten wieder zurück gezüchtet werden, um hauptsächlich mit Grünland auszukommen. Die Rinderrassen dafür gibt es schon. In Deutschland ist aber die Fläche begrenzt, darum versucht man pro Kuhplatz möglichst viel Milch oder Fleisch zu erzeugen. Das ist nicht sinnvoll. Aktuelle Kraftfutterpreise für Rinder bewirken ein breiteres Umdenken in der Landwirtschaft, als wir jemals hatten. Dies ist meine ich als Chance zu sehen.

 

 

Zurück zum Wald: wie oben schon erwähnt wird dieser jedes Jahr größer. Der Stressfaktor “saurer Regen” wurde vor Jahrzehnten durch eine gemeinsame Kraftanstrengung der Gesellschaft bewältigt. Man hat Filteranlagen der Industrie verpasst, oder den Benzin entschwefelt. Check-geschafft- das ist etwas Gutes!

Leider gibts noch weitere Stressfaktoren für den Wald, wie die “Überdüngung” mit Stickstoffoxiden aus der Verbrennung von Treibstoffen – und wir verbrennen viel Treibstoff wie wir alle wissen. Diese Stickstoffoxide stören den Wald erheblich im Kreislauf von jungem wachsenden Baum bis alten absterbenden Baum. Urwälder bei der derzeitigen Luftverschmutzung sind einfach nicht möglich. Hinzu kommt Stress für den Wald durch die Klimaerwärmung. Manche meinen diese passiert erst so langsam, wird erst noch stärker. Das Gegenteil ist der Fall, wir haben in den Alpen teilweise schon über 2°C höhere Jahresdurschnittstemperaturen im Vergleich zu 1970, das setzt dem Wald gehörig zu (trotzdem wird der Wald wie erwähnt größer).

 

Kommen wir zu einem weiteren “Stressfaktor” für unsere Umwelt: Bodenversiegelung.

http://www.umweltbundesamt.de/daten/flaeche-boden-land-oekosysteme/boden/bodenversiegelung#bodenversiegelung-in-deutschland

“in den 28 Jahren von 1992 bis 2020 die Bodenversiegelung um insgesamt 4.751 km² zugenommen. Das sind im Durchschnitt 170 km² pro Jahr.”

Die Rechnung mit Fußballfeldern zum Vergleichen erscheint mir lächerlich. Nehmen wir etwas handfestes und im Vergleich relevantes: den Nationalpark Bayerischer Wald:

http://www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de/ueber_uns/steckbrief/

Dieser Nationalpark hat 240 km2. Wir kleistern in Deutschland also in 2 Jahren mehr als diesen Nationalpark zu! Wo liegt also das Problem Alexander, nun da du einige Fakten kennst? Am fehlenden Urwald oder vielleicht doch eher daran, dass wir der grünen Umwelt von vielen Seiten sehr stark zusetzten.

 

Fazit: man schimpft gerne auf die Landwirtschaft, die Bauern möchte doch alle nur Geld verdienen. Derweil sind wir alle Beteiligte in einem umfassenden Thema. Viel wurde geschafft (zb saurer Regen, Waldzuwachs), große Herausforderungen stehen an wie zb die Bodenversiegelung zu bremsen, bestenfalls sogar eines Tages umzukehren oder den Fleischkonsum wieder auf ein gesundes Maß zu bekommen. Und jetzt haben wir über Themen wie die Lebensmittelvernichtung gar nicht geredet, zb das Wien am Tag so viel Brot weg wirft, wie in Graz am Tag gegessen wird!

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