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Wiese zu hoch überwintert! mulchen?

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  • #308114
    Michael R Teilnehmer

    Hallo liebes Forum!

    Habe für heuer eine Wiese gepachtet wo der 2. Schnitt viel zu früh gemäht wurde und dann stehen gelassen wurde.

    Jetzt ist das Gras zwischen 20 und 50cm hoch und durch den Schnee natürlich niedergebettet. Da wir heuer generell fast keinen Schnee haben hoffe ich das der Schneeschimmel nicht zu gravierend sein wird.

     

    Nun stellt sich die Frage was zu tun ist. Gleich im Frühjahr mulchen/schlägeln?

    Reicht es gleich im Frühjahr mit der Wiesenegge drüber da es ja nur das eine mal ist?

    Kann man es dann beim ersten Schnitt einmal mit mähen? (wird nicht siliert, nur 2 mal Heu!)

     

    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe.

    Grüße aus Tirol.

     

    #308199
    Anton Fischl Teilnehmer

    Mit den Antworten schaut es hier nicht so gut aus. Das andere Forum ist besser

    #310777
    Florian Griebl Teilnehmer

    Welches Anderes meinst Du?

     

    #317132
    Wolfgang Angeringer Teilnehmer

    Hallo Michael,

    Grundsätzlich nimmt ein gesunder Grünlandboden den Aufwuchs über den Winter über das Bodenleben auf, vor allem durch den Regenwurm. Ein gesunder Wiesenboden hat eine nicht zu saure Bodenreaktion (pH Wert >5,2) und eine ausreichende Grundnährstoffversorgung mit Phosphat, Kalium und Magnesium. Wird nicht regelmäßig organisch gedüngt, kommt es zu Aushagerungserscheinungen. Der Boden wird also saurer und magerer. Je nachdem, wie die Fläche in der Vergangenheit bewirtschaftet wurde (Anzahl der Schnitte, Düngung), wird sie also mit dem Streumaterial vom stehen gelassenen Aufwuchs 2022 umgehen. Ein fruchtbarer Grünlandboden (2-4 Schnitte jährlich und Mist-/Gülledüngung nach Entzug) enthält etwa 20 GVE (Großvieheinheiten) Bodenlebewesen pro Hektar, davon 6 GVE Regenwürmer, die einen ordentlichen Appetit haben.

    Damit die Streu im Winter und Frühjahr von den Würmern in den Boden gezogen werden kann, sind jedoch zwei Faktoren wesentlich:

    Erstens: Die Streu sollte bodennah gebracht werden. Dabei sollten sich keine dichten Matten bilden, sonst sammelt sich darunter Schimmel. Heißt: Abmähen, aber keine Schwade legen. Mulchen, aber nicht zu viel verkleinern, da der Regenwurm 3-4 cm lange Strohstücke bevorzugt.

    Zweitens: Der Boden muss ausreichend durchfeuchtet und darf nicht gefroren sein. Bei frostigen Böden ist das unterirdische Leben inaktiv.

    Folgende Maßnahmen bieten sich an:
    1. Bei befahrbarem Boden den überständigen Aufwuchs auf ca. 8 cm Höhe abmähen oder mulchen. Es soll breitflächig und locker am Boden liegen bleiben. Das Abschleppen mit der Wiesenegge ist nicht ideal. Abgerissene Streu verfängt sich in der Wiesenegge bzw. -schleppe und wird mit ausgezogen. Sie bleiben als Haufen liegen und müssen später eingesammelt werden.
    2. Wenn die Witterung trocken oder der Boden sehr lange gefroren ist, das Streumaterial im Frühjahr zusammenräumen, weil sonst der erste Schnitt verunreinigt ist. Will man Heu gewinnen, kann man die Wiese mähen, sofern es keinen Schimmelbefall gegeben hat.

    4. Wenn möglich, sollte man die Wiese vor der Mahd oder dem Mulchen im Frühjahr beweiden lassen. Ist die Fläche reich an horstbildenden Gräsern, wie Knaulgras, Glatthafer, Timothe, legen diese bei der derzeitigen Witterung im Frühjahr recht früh neue Triebe an. Die nehmen Weidetiere gerne auf. Den Rest der Wiese kann man dann breitflächig mähen. Das Gras liegen lassen oder mit der Wiesenschleppe bearbeiten.

    Lg,

    Wolfgang

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