Von Karin Ch. TAFERNER, LANDWIRT Redakteurin
Frankreich hat viele verschiedene Gesichter und auch die Milchbetriebe sind nicht überall gleich. Es gibt sowohl Low-Input-Betriebe, aber auch hochleistende Betriebe. Der durchschnittliche EDF-Mitgliedsbetrieb in Frankreich hat 2,5 Arbeitskräfte und 0,8 Lohnarbeitskräfte bei einem Kuhbestand von 116 Kühen mit einer durchschnittlichen Milchleistung von rund 8.500 kg pro Kuh und Jahr. Im Vergleich zu anderen EU-Staaten gibt es sehr viele Pachtgründe und genug Land für Rinderhaltung, meist jedoch mit geringer Flächenproduktivität. Das verteuert die Ernteund damit die Produktionskosten. Auch die Bestandsergänzungskosten sind im Vergleich zu anderen Ländern in Frankreich deutlich höher. Frankreich ist nach Deutschland der zweitgrößte Milchproduzent der EU. Bereits 16 % der gesamten EU-Anlieferung an Kuhmilch stammen aus Frankreich, bei Ziegenmilch sind es sogar 28 %. Mit 2.450.000 Tieren sind Holstein die bedeutendste Milchrasse, gefolgt von Montbeliarde mit 640.000 Stück. Braunvieh und Simmental/ Fleckvieh belegen mit je 25.000 Stück Platz 5. In Frankreich werden über 1.000 Käsesorten erzeugt. Die durchschnittlichen Milchpreise sind in Frankreich in den schlechten Jahren etwas höher als in der EU und etwas nied-riger in guten Jahren, weil es einen großen Inlandsmarkt gibt. Der Durchschnittspreis lag im Juni über 27 Cent/kg Milch und damit zwei Cent über dem Niveau von Deutschland. Unisono betonten die französischen Landwirte, die Mengen nach dem Quotenende erst deutlich steigern zu wollen, wenn lukrative Märkte vorhanden seien. Ein Umstieg auf Bio-Milcherzeugung ist dennoch bei einigen ein Thema.
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