Von Karin Ch. TAFERNER, LANDWIRT Redakteurin
Was hilft bei Kälberdurchfall?
Durchfall zeigt eine Störung und Entzündung des Darmes an, die verschiedene Ursachen haben kann. Grundsätzlich kann nur ein Abstellen der krankmachenden Ursachen auf Dauer Erfolg bringen. Rasches Handeln beschleunigt die Genesung. Die Grundsäule der Durchfallbehandlung liegt im Ausgleichen des Flüssigkeitsverlustes mit Elektrolyttränken, wobei üblicherweise ca. 10 % des Körpergewichts verteilt auf drei Gaben täglich verabreicht werden. Um die Energieversorgung sicher zu stellen wird die Milchernährung beibehalten.
Zum Anrühren der Elektrolyttränke ist es sinnvoll, Heilpflanzenzubereitungen zu verwenden, als Tee oder Abkochung. Geeignet sind beispielsweise Pflanzen mit einem hohen Gerbstoffgehalt, wie Eichenrinde, Schwarztee und Blutwurz. Aufgrund der Eiweiß-fällenden Wirkung sind Gerbstoffe in der Lage Viren und Bakterien abzutöten. Auch die abdichtende und entzündungshemmende Wirkung auf Schleimhäute macht sie geeignet für die Durchfalltherapie. Gerbstoffe werden durch Abkochung von gerbstoffhältigen Pflanzenteilen gewonnen. 1 Esslöffel geschnittene Eichenrinde wird mit 1 Liter Wasser etwa 10–30 Minuten gekocht, 1–2 Teelöffel Schwarztee pro ½ l Wasser werden 5–10 Minuten, ½ Teelöffel Blutwurz (Tormentill) pro Tasse wird ca. 5 Minuten gekocht. Für ein Kalb braucht man 2–4 Teelöffel geschnittene Eichenrinde pro Tag. Solche Abkochungen können bei Durchfall verwendet werden. Für ein junges Kalb mit Frühdurchfall ohne Fieber sollen beispielsweise 3x täglich je 2 Liter Eichenrinden-Abkochung mit den Elektrolyten vermischt angeboten werden. Ältere Kälber bekommen pro Mahlzeit je 3 Liter oder mehr.
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