Herdenschutz zum Sehen, Fühlen, Ausprobieren

s regnet und windet an diesem kühlen Freitag auf dem Gelände der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub, zehn Kilometer östlich von München. Dick eingepackt in Wollmantel, Schal und breitkrempigen Filzhut steht Johanna Mehringer an einem Schafnetz. Ihre linke Hand drückt den Zaun nach unten, während sie erklärt: „Dieses Modell ist mit 120 cm höher als das Mindestmaß für den Grundschutz. Allerdings sind hier die senkrechten Verstrebungen nicht verstärkt. Dadurch kann es in der Mitte leichter durchhängen.“ Die 28-Jährige weiß, wovon sie spricht. Sie ist nicht nur für den Herdenschutz und die Schäferausbildung an der LfL zuständig. Mit ihren Eltern bewirtschaftet sie auch einen Hof in Niederbayern mit über 100 Schafen.

Herdenschutz-Zäune zum Anfassen

Johanna Mehringer deutet über die Wiese, auf der säuberlich aufgereiht weitere Elektrozäune gesteckt sind: „Wir haben hier insgesamt 14 Modelle von fünf Herstellern aufgestellt. An jedem hängt ein Informationsblatt mit Höhe, Gewicht und Preis. Dazu haben wir wichtige Eigenschaften sowie den Einsatzbereich für das jeweilige Modell aufgelistet.“ Die Zäune müssen die Hersteller nicht kostenlos zu Verfügung stellen, sondern sie werden regulär von der LfL gekauft. Darauf legt die Agrarwissenschaftlerin Wert: „Wenn neue Modelle auf den Markt kommen, prüfen wir sie und nehmen sie in die Ausstellung mit auf.“

14 Zaunmodelle stehen derzeit auf der Demonstrationsanlage. Gibt es neue auf dem Markt, werden diese ergänzt.

Quelle: Buffler

14 Zaunmodelle stehen derzeit auf der Demonstrationsanlage. Gibt es neue auf dem Markt, werden diese ergänzt.

Quelle: Buffler

Eine Infotafel an jedem Modell erklärt dessen Eigenschaften.

Quelle: Buffler

Das Besondere an der Demonstrationsanlage in Grub: Schafe- und Ziegenhalter können sie jederzeit besuchen. Dabei bleibt es nicht nur beim Anschauen. Die Besucher dürfen die Zäune in die Hand nehmen, umstecken, die Qualität der Netze befühlen. Nur an einer Seite sind die Zäune mittels Vorhängeschloss an einem Metallpfahl befestigt. „Für den Fall, dass sie Füße bekommen sollten“, lacht Johanna Mehringer.

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