Von Thomas ENGELHARD
Wer frisst, bleibt gesund! Hohe Futteraufnahmen lassen darauf schließen, dass das Futter, die Stallbedingungen und das Management am Betrieb in Ordnung sind. Negativ auf die Futteraufnahmen nach der Kalbung wirkt sich zu starker Fettansatz der Kühe aus, der durch Überversorgung mit Energie in der vorhergehenden Spätlaktation entstanden ist. Diese Gefahr besteht besonders in Herden mit geringerem oder mittlerem Leistungsniveau. Aber auch in Hochleistungsherden kann dies insbesondere bei Kühen, die zu spät tragend geworden sind, passieren. Messwerte von Kühen aus der Versuchsherde des ZTT Iden zeigen deutlich, dass die Verfettung im Vergleich zu den Tieren mit optimaler Körperkondition zur starken Beeinträchtigung der Trockenmasseaufnahmen trotz hoher Milchleistungen in der Frühlaktation führt (Abb. 1). Dadurch kommt es zuerst zum schnellen Einschmelzen der Körperfettreserven und dann gehäuft zu Stoffwechselproblemen. Die Ketonkörper und Fettsäuren im Blut sowie der Leberfettgehalt sind unphysiologisch erhöht. Das führt dann oft wieder zu Fruchtbarkeitsproblemen mit verspäteten Trächtigkeiten. Solche Kühe befinden sich in einem von zu hoher und dann zu niedriger Körperkondition sowie geringen Futteraufnahmen bestimmten Teufelskreis.
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