GrünlandKitzsuche 2.0 – Drohne marsch!

Kitzsuche 2.0 – Drohne marsch!

Mit seiner Drohne findet Rupprecht Walch bis zu 25 Rehkitze am Tag
Quelle: Buffler

Es ist noch dunkel um 04:12 Uhr auf den Feldern im Nördlinger Ries. Langsam geht die Sonne auf. Sie taucht die Umrisse der Bäume und Büsche in ein tiefes Schwarz vor einem leuchtend orange-gelben Horizont. Bei acht Grad Außentemperatur hängt der Nebel schwer über den Äckern und Wiesen. Es riecht nach feuchtem Gras. Die Vögel kündigen mit ihrem Gezwitscher den Tag an, in der Ferne ruft ein Kuckuck. Plötzlich ertönt ein feines Summen, wie von einer Steckmücke, die zu nah am Ohr vorbeifliegt. Das Summen wird lauter, kommt näher.

Die Kitzsuche mit der Drohne muss morgens erfolgen, wenn es noch kühl ist. Ein Helfer hält schon einen Karton bereit, in dem er die Kitze während der Mahd verstaut.
Quelle: Buffler

Erst als sie in 80 Metern Höhe über dem Kopf von Rupprecht Walch schwebt, erkennt man die Drohne mit ihren vier Propellern. Sie verharrt kurz an der Position, dann fliegt sie Richtung Waldrand. Rupprecht schaut ihr nicht hinterher, sondern starrt auf den Monitor, der auf Bauchhöhe um seinen Hals hängt. Seine Daumen liegen auf Hebeln, die aussehen wie die Fernsteuerung eines Spielzeugautos.

Ein Hektar in fünf Minuten

Der Berufsjäger greift mit seiner Rechten das Funkgerät, das an seinem Hosenbund baumelt. „Fünf Meter links von dir. Ja, noch etwas weiter.“ Aus dem Lautsprecher antwortet eine kratzige Stimme: „Ich sehe es, da liegt ein Kitz. Bringt jemand einen Karton?“ Hinter Rupprecht holt ein weiterer Helfer einen Umzugskarton mit Löchern aus dem Geländewagen und läuft auf die Wiese. Eine kurze Pause für den Drohnenpiloten: „An manchen Tagen finden wir mit der Drohne bis zu 25 Kitze.“

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