Von Alexander BÖCK, LANDWIRT Redakteur
Langsam streift Reinhard die Kürbismiete entlang. Sein Blick wandert von Kürbis zu Kürbis. Plötzlich bleibt er stehen. Er bückt sich nach unten und greift sich eine Frucht. Auf den ersten Blick sieht sie ganz normal aus. Die Auswahl scheint fast willkürlich. Mit nachdenklichem Blick dreht Reinhard den Kürbis in der Hand. Plötzlich lässt er den Kürbis fallen und kickt ihn lässig zur Nachbarmiete. „Nicht jeder Kürbis taugt zur Saatgutproduktion“, sagt Reinhard mit einem Lächeln im Gesicht. „Dieser hier hat farblich nicht gepasst. Die Reife sieht man an der gelben Farbe.“ Jeder Kürbis muss mindestens eine handgroße gelbe Oberfläche aufweisen. „Morgen gehen wir ein letztes Mal vor der Ernte durch und sortieren die unbrauchbaren Kürbisse aus.“ Die Saatgutvermehrung von Kürbis ist eine sehr zeitaufwändige Angelegenheit. Bis zu zehn Mal marschiert der junge Landwirt über die Vermehrung und selektiert Pflanzen und Kürbisse aus. Der Arbeitskraftbedarf für Kürbisvermehrung ist sehr hoch. „Die unbrauchbaren Kürbisse kommen auf die Miete mit den männlichen Pflanzen“, erläutert Reinhard. „Diese Miete wird später separat für die Ölproduktion geerntet.“
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