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Tierhaltung plus: Letzte Requirierungsrunde der Molkereien

Einzelne Molkereien ziehen die Schrauben bezüglich der Teilnahme am Programm „Tierhaltung plus“ nun fest.
Quelle: landpixel.de

Wie mehrfach berichtet (z.B.: Österreich will die ITW nachbauen) haben Österreichs Molkereien gemeinsam mit der AMA Marketing ein neues Gütesiegel-Modul namens „Tierhaltung plus“ (TH+) konzipiert. Die Teilnahme an dieser Ausbaustufe des AMA-Gütesiegels ist formal freiwillig. Allerdings versuchen die Milchverarbeiter seit Jahresbeginn dieses Modul als neuen Milch-Lieferstandard durchzudrücken. Als Grund dafür wurde und wird argumentiert, dass es diesen für das Exportgeschäft nach Deutschland braucht.

Kurzfristiger Umsetzungszwang

Nach dem Jahreswechsel starteten die Molkereien ihre erste Informations- und Aufforderungsrunde bei TH+ mitzumachen. Als Start des neuen Lieferregimes war ursprünglich der 1. April vorgesehen. Zwar unterschrieben angesichts fehlender Abnahmealternativen in ihrer jeweiligen Region sehr viele Milchbauern den Teilnahmebefehl. Allerdings wollen oder können sich manche Milchbauern dem Zwang, freiwillig auf höhere Lieferstandards während eines laufenden Vertrages umzusteigen, nicht fügen. So kann sich nicht jeder Betrieb die vorzeitige Aufgabe der noch bis 2030 gesetzlich geltenden Ausnahme von der dauerhaften Anbindehaltung leisten – meist stehen dem räumliche Gründe (Auslauf) oder finanzielle Gründe (Investitionsnotwendigkeit bei erhöhten Baukosten) im Wege.

Nicht jeder Kündigungswillige wurde von seiner Molkerei aus dem Liefervertrag entlassen, besonders nicht jene mit mehrjähriger Vertragslaufzeit. Doch gerade bei einseitigen Vertragsänderungswünschen der Molkerei müsste dem Vertragspartner Milchlieferant ein Sonderkündigungsrecht zustehen, so die Meinung betroffener Landwirte. Davon wollten und wollen die Milchverarbeiter offensichtlich aber gar nichts wissen.

Doch auch unter den Tierärzten kam Kritik an TH+ auf. Vor allem Fragen zum Datenschutz wurden gestellt. Ein bekannter TGD-Betreungstierarzt und Tierärztevertreter bezeichnete das Programm sgar als reines Exportprogramm.

Eine Molkerei holte Rohmilch nicht mehr ab

Auf dem Pfad der angestrebten flächendeckenden Umsetzung von TH+ zeigten sich die milchabnehmenden Molkereien gegenüber ihren Vertragspartner Milchbauer nicht gerade zimperlich…

Das hält der Beitrag noch für Sie bereit:

  • Einige Milchverarbeiter erreichen 100 %-Teilnahme bei TH+
  • Vorzeitige Auslobung von Produkten mit TH+
  • Neues TGD-Programm „erweitertes Gesundheitsmonitoring“
  • Aktuelle Aufforderungsbriefe von Salzburg Milch und Berglandmilch
  • Die Agrar-Gemeinschaft Österreich inervenierte bei den beidene Molkereien

 

 

 

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