Getreide mehrmals ernten, aber nur einmal anbauen zu müssen – das hört sich im ersten Moment sehr gut an. Daher haben
russische Forscher schon vor mehr als 80 Jahren damit begonnen Weizen mit Queckenarten zu kreuzen. In einem Projekt testete die Fachberatung für Naturland erstmals ein größeres Sortiment von ausdauerndem Weizen in Deutschland. Bei dem Projekt wurden Ähren aus amerikanischen Sorten selektiert, die nicht zu starkem Zwiewuchs neigen, also einheitlich abreifen. Es handelt sich hier um Kreuzungen von Weichweizen mit der Queckenart Thinopyrum intermedium. Andere Forscher in Europa arbeiten mit der selektierten Form von Thinopyrum intermedium, die als Kernza oder Weizengras bekannt sind. Der Vorteil der Kreuzungen mit Weizen liegt darin, dass das Erntegut problemlos als Backweizen vermarktet werden kann, wogegen es für die Queckenselektion bisher keine Verwertung gibt.
Lange Wurzeln
Traditionell ist in Mitteleuropa der Anbau von Waldstaudenroggen, der in der Regel überjährig angebaut wird, bekannt. Das bedeutet eine Ansaat im Juni mit der Ernte der Grünmasse im Herbst und einem einmaligen Drusch im Folgejahr. Dieses Anbausystem wäre auch für den ausdauernden Weizen eine Option. An drei Standorten wurden von 2017 bis 2020 Parzellenversuche angelegt. Allen drei Standorten war gemeinsam, dass sie für Weizen eigentlich nicht optimal geeignet sind und zumeist keine Spitzenqualitäten hervorbringen. Als Vergleich wurden die einjährigen Sorten Capo und KWS Livius gesät. In einem zweiten Versuch wurde die alleinige Saat mit einem dauerhaften Mischanbau mit einer Kleeuntersaat verglichen.
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