Russland und Indien streben eine engere Zusammenarbeit im Agrarhandel an. Das wurde bei der Plenarsitzung des russisch-indischen Regierungsausschusses am 13. November in Neu-Delhi deutlich. Maxim Titow, stellvertretender russischer Landwirtschaftsminister, erklärte, dass die Kooperation im Agrarsektor ein neues Niveau erreicht habe. Es bestehe weiterhin Potenzial, um das Handelsvolumen zu erhöhen.
50 % mehr Agrarhandel
Das Moskauer Agrarressort berichtete, dass der bilaterale Agrarhandel in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 % gestiegen sei. Diese Entwicklung sei durch die Kooperation zwischen den Veterinär- und Pflanzenschutzbehörden beider Länder unterstützt worden. Russland sei bereit, die Exporte von Pflanzenöl, Weizen, Körnerleguminosen und tierischen Produkten, einschließlich Fisch, zu erhöhen.
Züchtung und Ausbildung
Zusätzlich sieht das russische Landwirtschaftsministerium Potenzial im Bereich der Züchtung und Saatgutproduktion. Es wurde vorgeschlagen, die Zusammenarbeit in der landwirtschaftlichen Ausbildung durch den Austausch von Studierenden und Lehrkräften zu fördern.
Nachfrage nach Pflanzenölen
Das Agroexport Center des russischen Landwirtschaftsministeriums meldete, dass die Agrarexporte nach Indien 2023 einen Wert von über 1 Mrd. US-Dollar (0,94 Mrd. Euro) erreicht haben. Zu den Hauptexportgütern gehörten Sonnenblumen- und Sojaöl sowie Linsen und Erbsen. Die Exporte von Sonnenblumenöl hätten sich in den letzten drei Jahren nahezu verdoppelt, während die Sojaöl-Exporte sogar verdreifacht wurden.
Prognosen bis 2030
Das Agroexport Center schätzt, dass das Potenzial für russische Agrarlieferungen nach Indien bis 2030 auf mehr als 2 Mrd. US-Dollar (1,8 Mrd. Euro) steigen könnte. Ein Konzept zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des russischen Agrarsektors auf dem indischen Markt wurde gemeinsam mit Experten und Unternehmen entwickelt, um dieses Potenzial zu nutzen.
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