RindMilchviehMeinungen zum Aus der Anbindehaltung

Meinungen zum Aus der Anbindehaltung

Quelle: Jonas Edegger

Laut Gesetz ist die dauernde Anbindehaltung von Rindern in Österreich bereits seit 2012 verboten. In früher errichteten Stallungen ist sie in Ausnahmefällen noch bis 2030 erlaubt, vorausgesetzt die örtlichen oder geografischen Gegebenheiten machen einen Umbau in einen Laufstall oder einen Weidegang nicht möglich.
In Deutschland ist die Rechtslage anders. Dort wird diese Haltungsform bis dato noch geduldet. Es wird aber auch stufenweise an einem Verbot gearbeitet. Die Rinderhalter spüren den Druck vor allem von den Konsumenten, die mehr Tierwohl fordern. Mittlerweile gibt es schon einige Molkereien, die für Milch aus Anbindehaltung Preisabschläge verlangen.
Die Situation in Deutschland ist regional sehr unterschiedlich. Norddeutsche Bauern sind von dem schleichenden Aus weniger betroffen, weil hier meist Laufstallbetriebe überwiegen. Im Süden Deutschlands sieht es jedoch anders aus. Wenn die Anbindehaltung hier verboten wird, wäre dies das Ende für einen Großteil der Betriebe.

Stütze für Betriebe

Nun aber haben die Behörden in Österreich das Tempo angezogen. Ab 1. Jannuar 2024 wird es keine dauernde Anbindehaltung auf AMA-Gütesiegel-Milchviehbetrieben mehr geben.
Betroffen sind von dieser Situation laut AMA noch ungefähr 2.500 Betriebe, sprich jeder zehnte Milchviehbetrieb in Österreich. „Die meisten dieser Betriebe liegen in Nieder- und Oberösterreich. In der Regel handelt es sich hierbei um Betriebe mit einer Kuhanzahl von ungefähr 30 Tieren. Interessant ist das durchschnittliche Alter der Betriebsführer von Anbindeställen: Dieses liegt deutlich über dem Durchschnitt“, erläutert Rüdiger Sachsenhofer von der AMA-Marketing.
Das Landwirtschaftsministerium hat nun ein Investitionsprogramm in Auftrag gegeben. Dieses soll den betroffenen Landwirten beim Umstieg helfen. Insgesamt stehen 30 Mio. Euro jährlich zur Verfügung.

Mögliche Lösungen

Die erste Option, die betroffene Betriebe haben, ist bis 2030 weiterhin ihre Milch aus dauernder Anbindehaltung ohne Gütesiegel zu liefern. Hier sind die Molkereien gefragt, um Lösungen zu erarbeiten. Auch eine Direktvermarktung ohne Gütesiegel wäre möglich.
Die zweite Möglichkeit ist die Kombinationshaltung. Die Tiere sind dabei nicht das ganze Jahr angebunden und bekommen an mindestens 90 Tagen im Jahr Auslauf. Mindestens zwei Stunden pro Tag muss sich die Kuh dabei frei bewegen können.
Der dritte Lösungsansatz wäre ein Umbau der Stallung auf einen Laufstall auf eigene Kosten.
Die vierte Lösung, die für vereinzelte Betriebe funktionieren könnte, wäre die Alpung der Tiere über den Sommer. Natürlich sind auch hier 90 Tage einzuhalten.

Was noch kommt:

  • Meinungen von einem Betroffenen Landwirt
  • Meinungen von Tierexperten
  • Meinungen von Molkereien

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