Heizöl einsparen
„Indem wir ein bislang ungenutztes Nebenprodukt der Maisernte in eine wertvolle Ressource verwandeln, schaffen wir sowohl eine neue Einkommensquelle für Landwirte als auch eine umweltfreundliche Energiealternative“. Die thermische Nutzung von Maisspindeln biete enorme Potenziale für die Energiewende, sagt der Landwirt. Er spielt damit auf den hohen Energiehalt der Maisspindel an: „Pro Hektar Maisfläche lässt sich etwa eine Tonne Kolben gewinnen, das entspricht einem Energiegehalt von etwa 600 Liter Heizöl.“ Hochgerechnet auf die steirischen Maisanbauflächen von 60.000 Hektar sollen durch die Entwicklung 36 Mio. Liter Heizöl substituiert werden. Etwa ein Drittel des steirischen Bedarfs an Heizöl – genutzt zur Beheizung von Gebäuden und kleinen Gewerbebetrieben – könnte dadurch ersetzt werden. „Diese Technologie ist nicht nur ein Gewinn für die Landwirtschaft, sondern ein bedeutender Schritt in Richtung einer autarken und klimafreundlicheren Energieversorgung“, sagt Tschiggerl.
CO2-Ausstoß vermindert
Neben der Möglichkeit die Spindeln als Heizmaterial zu verkaufen kann der Landwirt damit aber auch selbst Wärme produzieren. Mit etwa eineinhalb Tonnen Spindelmaterial können beispielsweise bis zu fünf Hektar Mais getrocknet werden. „Damit bietet sich für Landwirte auch die attraktive Möglichkeit, ihren Energiebedarf teilweise selbst zu decken und gleichzeitig auf eine umweltfreundliche und CO₂-neutrale Alternative zurückzugreifen“, erklärt Andreas Cretnik, Vorstandsmitglied von Ascon3-Unternehmensmutter Alwera. Dieser Schritt sei nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch ein Beitrag zum Klimaschutz. „Unsere Technologie zeigt, dass nachhaltige Landwirtschaft und wirtschaftliche Effizienz Hand in Hand gehen können“, sagt Cretnik.
Teure Entwicklung
Untersuchungen des Instituts für Prozess- und Partikeltechnik der Technischen Universität Graz zeigen, dass beim Verrotten der Spindeln genauso viel CO2 freigesetzt wird wie bei ihrer Verbrennung. Heißt: Die thermische Nutzung der Maisspindeln ist klimaneutral und verursacht keine zusätzliche CO₂-Belastung. Der von Ascon3 und Tschiggerl entwickelte Prozess wurde kürzlich als Patent eingereicht. Unterstützt wurde die insgesamt eine Viertelmillion Euro schwere Entwicklung durch das Land Steiermark.
Quelle: ORF Steiermark
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